Weniger Hochzeiten im Südwesten während des Lockdowns

21. Januar 2021 , 08:44 Uhr

Baden-Baden/Stuttgart (dpa/lk) – Die Corona-Pandemie macht sich bei den Standesämtern im Land bemerkbar: Zu Beginn des Jahres 2021 geben sich weniger Paare im Südwesten das Ja-Wort als noch im Vorjahr. Beim Standesamt Baden-Baden weicht die Zahl der Trauungen im Jahr 2020 allerdings nur um ein Prozent von der des Vorjahres ab.

Weniger Trauungen in Januar und Februar

Die Standesämter im Land verzeichnen zu Beginn des Jahres weniger Trauungstermine als noch Anfang 2020, wie eine Umfrage bei zehn baden-württembergischen Standesämtern ergab. Die ersten Monate des Jahres sind laut einer Sprecherin des Stadt Aalen erwartungsgemäß nicht die beliebtesten. Doch in vielen Standesämtern liegen die Zahlen der angemeldeten Trauungen in den ersten beiden Monaten des Jahres Stand Mitte Januar noch deutlich unter denen des Vorjahres. Gab es 2020 in den ersten beiden Monaten des Jahres etwa noch 63 Hochzeiten beim Standesamt Ulm, stehen nun bislang nur 24 Trauungen im Januar und Februar an.

Sommermonate sind beliebter

Ob sich die Nachfrage im Sommer und damit für die klassischen Hochzeitsmonate wieder erholen wird, können die Standesämter im Land bislang nicht sagen. Da Termine in der Regel erst sechs Monate im Voraus vereinbart werden, liegen dazu noch keine Zahlen vor. Doch viele Paare hofften auf den Sommer, heißt es vom Standesamt in Tübingen – auch, weil manche Heiratswillige ihre Hochzeit 2020 um ein Jahr verschoben hätten.

Trotz Pandemie viele Trauungen in 2020

Insgesamt hat sich die Zahl der Trauungen bei den meisten der angefragten Standesämter aber auch während der Pandemie kaum verändert. Nach 716 Trauungen 2019 gab es beim Standesamt Ulm im vergangenen Jahr 717 Hochzeiten. Auch beim Standesamt Baden-Baden weicht die Zahl der Trauungen 2020 demnach nur um ein Prozent von der des Vorjahres ab.

Kurzfristige Absagen und mehrfache Verlegungen

Und noch etwas hat sich bei den Trauungen während der Pandemie verändert: Sie werden öfter kurzfristig abgesagt. Zum Teil bekommen die Ämter demnach nur ein bis zwei Tage vorher Bescheid. Die Mitarbeiter des Standesamts Tübingen sind deshalb laut einer Sprecherin gar mehr beschäftigt denn je – trotz zum Teil weniger Trauungen. Hochzeitstermine würden inzwischen mehrmals verschoben, in der Hoffnung, dass sich die Situation und die Beschränkungen wieder änderten. Auch die Auswirkung der Reisebeschränkungen für die Anreise von Gästen sei vielmals ein Grund für Absagen oder verschobene Termine – und sorge so für Mehrarbeit bei den Standesbeamten.

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