Karlsruhe (dpa/tk) – Die Ewigkeitschemikalie Trifluoracetat (TFA) bedroht zunehmend das Trinkwasser. Rasches Handeln ist nötig, sagen Experten.
Nach dem neuesten Rhein-Bericht der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke Bodensee-Rhein (AWBR) verbreitet sich TFA ungebremst weiter. Das Trinkwasser sei direkt betroffen, warnten die Verbandspräsidenten Matthias Maier und Roman Wiget anlässlich ihrer Mitgliederversammlung.
TFA ist ein Abbauprodukt zahlreicher chemischer Erzeugnisse wie Kältemittel, Pharmaka und Pflanzenschutzmittel, das mit bisherigen Methoden nicht aus dem Wasser herausgefiltert werden kann.
Allein am Hochrhein habe sich die TFA-Konzentration in den letzten acht Jahren wertemäßig verdoppelt: von 0,1 Mikrogramm auf 0,8 oder 1 Mikrogramm je Liter, berichtet Maier. «Und die TFA-Einträge werden in den in nächsten 20 Jahren zunehmen», prognostiziert er.
«TFA baut sich nicht ab, sondern jeder weitere Eintrag findet sich in der Umwelt und im Wasser.» Die AWBR fordert deshalb das Verbot von Ewigkeitschemikalien, wo immer diese in die Umwelt gelangen. «Unsere Trinkwasserqualität ist direkt davon abhängig, wie wir uns jetzt entscheiden, mit Stoffen wie TFA umzugehen», so das Fazit von Maier und Wiget.
Der Verband verfügt über Messnetze an Aare, Rhein, Donau und Neckar sowie unter anderem am Bodensee, Zürichsee, Vierwaldstädtersee und Bielersee. Mit rund 30 regelmäßig beprobten Messstellen hat er das umfassendste Messnetz am Hoch- und Oberrhein.