Walldorf: SAP mit deutlichem Gewinneinbruch

21. Juli 2022 , 11:08 Uhr

Walldorf (dpa) – Europas größter Softwarehersteller SAP hat im zweiten Quartal einen deutlichen Ergebnisrückgang wegen Kosten in der Ukraine und einem schwachen Lizenzgeschäft verzeichnet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank im Vorjahresvergleich um 13 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro, wie das Dax-Schwergewicht am Donnerstag in Walldorf mitteilte. Dabei schlug die Aufgabe von Geschäften in Russland und Belarus mit 160 Millionen Euro zu Buche. Der Gewinn unter dem Strich sackte gar um 86 Prozent auf 203 Millionen Euro zusammen, vor allem weil die Beteiligungen an Start-ups bei weitem nicht so erfolgreich waren wie vor einem Jahr.

Zwei mögliche Gründe für schwächere Aussichten

Für das Gesamtjahr strich das Management um Chef Christian Klein beim operativen Ergebnis auch die Prognose zusammen. Währungsbereinigt dürfte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern dieses Jahr gegenüber dem Vorjahr um 4 bis 8 Prozent sinken, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag mit. Die Walldorfer hatten zuvor mit einem stagnierenden bis zu 5 Prozent fallenden Betriebsergebnis gerechnet. Grund für die schwächeren Aussichten sei neben der Einstellung der Geschäfte in Russland und Belarus auch ein möglicherweise weiter deutlicher Rückgang bei den Softwarelizenzverkäufen, hieß es. Auch die Steuerquote dürfte dieses Jahr höher liegen als zuvor gedacht. Beim Umsatz und dem freien Barmittelzufluss bleibt SAP bei den bisherigen Annahmen für 2022.

Tagesgeschäft laufe rund

Im Tagesgeschäft läuft es aber nach Angaben des Managements rund, die Cloudsoftware zur Nutzung über das Netz wuchs deutlich. Der Umsatz insgesamt wuchs vor allem dank der Euroschwäche um 13 Prozent, Software zur Nutzung über das Netz zog dabei um ein gutes Drittel an. Zudem kündigte das Unternehmen an, weitere Aktien am Markt zurückzukaufen. Nach dem Abschluss eines vorhergehenden Programms über knapp eine Milliarde Euro in diesem Jahr will das Dax-Unternehmen noch einmal bis zu 500 Millionen Euro ausgeben, um Papiere vor allem für anteilsbasierte Vergütungsprogramme der Mitarbeiter zu

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