Volocopter bleibt in Bruchsal: Flugtaxi-Firma nach Übernahme neu aufgestellt

14. März 2025 , 10:26 Uhr

Bruchsal (dpa) – Der Flugtaxi-Hersteller Volocopter wird nach der Übernahme durch den chinesischen Konzern Wanfeng weiterhin in Bruchsal ansässig bleiben. Wie das Unternehmen mitteilte, übernimmt die österreichische Tochterfirma Diamond Aircraft die Neuausrichtung des Unternehmens. Ziel sei es, Kosten zu senken und die erforderliche Musterzulassung für den kommerziellen Betrieb der Flugtaxis zu erlangen.

185 Mitarbeiter werden weiter beschäftigt

Nach der Insolvenz von Volocopter im vergangenen Dezember hatte Wanfeng den Kauf kürzlich per Börsenmitteilung bestätigt. Jetzt steht fest, dass 185 Mitarbeiter am Standort Bruchsal weiter beschäftigt werden. „Wanfeng und Diamond Aircraft sind starke strategische Partner, die auf der bisherigen Arbeit von Volocopter aufbauen werden“, erklärte Insolvenzverwalter Tobias Wahl. Auch der Aufsichtsratsvorsitzende von Diamond Aircraft, Bin Chen, betonte, dass Volocopter mit dem Modell Volocity und zukünftigen Entwicklungen das Portfolio der Gruppe erweitern werde.

Noch keine Zulassung für Passagierflüge

Das 2011 gegründete Unternehmen entwickelt vollelektrische, senkrecht startende Fluggeräte. Diese sollen in stark frequentierten Städten wie Rom und Osaka eine Alternative zum bodengebundenen Verkehr bieten. In Deutschland war bisher vor allem der Einsatz in der Luftrettung vorgesehen. Allerdings fehlt weiterhin die Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA), die für den kommerziellen Betrieb nötig ist.

Volocopter geriet in finanzielle Schwierigkeiten, nachdem staatliche Unterstützung ausblieb. Im Dezember 2024 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden, Anfang März wurde das Verfahren offiziell eröffnet. Rund 450 Mitarbeiter wurden daraufhin freigestellt.

Finanzielle Probleme in der Branche

Nicht nur Volocopter kämpft mit wirtschaftlichen Herausforderungen. Auch der bayerische Elektroflugzeugbauer Lilium geriet in finanzielle Schwierigkeiten und musste bereits zum zweiten Mal Insolvenz anmelden. Die Branche bleibt damit weiter unter Druck, trotz hoher Erwartungen an die Zukunft urbaner Luftmobilität.

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