Viel Salz auf Lager, wenig auf der Straße - Start für Winterdienste

17. November 2021 , 06:18 Uhr

Baden-Baden/Karlsruhe (dpa/lk) – Meterhoch lagert Streusalz in den Hallen der Kommunen und wartet auf seinen Einsatz, für Nachschub ist auch schon gesorgt. Trotzdem soll das Salz nur sehr spärlich auf die Straßen kommen. Zwar kann es für Berufspendler nicht genug Salz auf den Straßen geben, für die Umwelt ist jedoch jedes Salzkorn eine Belastung. Wie gehen die Winterdienste im Land mit diesem Dilemma um?

Salz belastet Grundwasser

Zahlreiche Winterdienste im Land sind in die Saison gestartet und haben ihre Salzlager bis an den Rand gefüllt. Mit fast 6.000 Tonnen Salz lagert der Landkreis Reutlingen einen besonders großen Vorrat für den Winter ein. Für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer könne gar nicht genug gestreut werden, aus Sicht des Umweltschutzes sei aber weniger mehr, teilte das Landratsamt Reutlingen mit. Denn Streusalz belastet Grundwasser und Pflanzen am Straßenrand, wie auch andere Kommunen in Land bestätigten. Bestellt wird das Streusalz meist schon im Sommer. „Wer jetzt erst kauft, ist spät dran“, sagte ein Sprecher der Stadt Ulm. Nachbestellen könne man aber auch noch im Laufe der Saison, ganz nach Bedarf. Viele Gemeinden haben sich nach eigenen Angaben schon Salz für Nachbestellungen reserviert.

Sole-Gemisch in Karlsruhe

Einige Winterdienste im Südwesten setzen inzwischen auf besonders salzsparende Streutechniken: Statt Salz kommt dabei ein Gemisch aus Salz und Wasser zum Einsatz. Spezielle Sole-Fahrzeuge könnten mit Infrarot-Sensoren die Temperatur der Straße prüfen und dann die Salzmenge anpassen, teilte die Stadt Karlsruhe mit. Auf einen Quadratmeter Straße kommt so nur noch etwa ein Esslöffel Salz, wie es auch aus dem Landkreis Reutlingen hieß. Andere Kommunen, wie die Stadt Heidelberg, setzen nach eigenen Angaben auch stärker auf Sand oder Splitt, um die Natur vor zu viel Salz zu schützen.

Erste Einsätze um Baden-Baden

Von November bis März ist Hochsaison für die Winterdienste. Die ersten Streueinsätze haben manche Winterdienste schon hinter sich. Im Landkreis Emmendingen auf dem Kandel, im Umkreis von Baden-Baden und auf dem Schauinsland Freiburg hatte es auf über 1.000 Metern Höhe sogar schon glatte Straßen gegeben. Im vergangenen Winter sind nach Angaben des Verkehrsministeriums landesweit knapp 140 000 Tonnen Salz auf den Straßen gelandet.

Auto winterfit machen

Aber nicht nur die Gemeinden, auch die Autofahrer selbst müssten sich jetzt auf den Winter vorbereiten, sagte Frank Söll, Abteilungsleiter im Reutlinger Straßenbauamt. Es sei wichtig, das eigene Auto rechtzeitig für winterliche Straßen auszurüsten und vorsichtig zu fahren. Es komme außerdem immer öfter zu Streit zwischen der Bevölkerung und den Winterdiensten. Söll erhofft sich für diesen Winter mehr Rücksicht und Respekt gegenüber den Räumdiensten.

Anzeige

Das könnte Dich auch interessieren

20.12.2025 Karlsruhe - Schwerpunktkontrolle von VBK und Polizei in der Adventszeit Karlsruhe (pol/nr) - Während Karlsruhe schön weihnachtlich mehrere tausende Besucher empfängt bei seinen zahlreichen Weihnachtsmärkten plante die Polizei und die VBK zusammen eine Schwerpunktkontrolle in den Straßenbahnen und auch bei den Autofahrern. 07.12.2025 Zimmervollbrand im Dachgeschoss eines Wohngebäudes Baden-Baden (pm/nr) – Die Feuerwehr Baden-Baden wurde in der Nacht zum Sonntag gegen 2:00 Uhr zu einem Zimmerbrand in einem Wohngebäude in der Rheinstraße alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand ein Zimmer im Dachgeschoss bereits vollständig in Flammen. 23.11.2025 Feuer im Karlsruher Europabad sorgt für kurzen Schreckmoment Karlsruhe (er24/jal) – Kurzer Schreckmoment am Samstagnachmittag im Karlsruher Europabad: Gegen 13.15 Uhr kam es im Europabad in der Hermann-Veit-Straße in Karlsruhe zu einem Brandausbruch. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften rückte an. 22.11.2025 Nächtlicher Großbrand bei eisigen Minusgraden in Knittlingen Knittlingen (er24/n4) - Trotz zunehmender Kälte brannte eine Schreinerei nieder. Die Feuerwehr ist umgehend zur Stelle, um den Großbrand zu löschen.