Heftige Unwetter treffen vor allem den Nordschwarzwald

29. Juni 2021 , 04:52 Uhr

Altensteig (er24/dpa/tk) – Starkregen und Sturmböen haben gestern Abend die Einsatzkräfte im Südwesten auf Trab gehalten. Während die Landkreise Karlsruhe und Rastatt noch relativ glimpflich davonkamen und es in der Südpfalz teilweise nicht mal geregnet hat, hat es den Nordschwarzwald umso schlimmer getroffen. Eine besonders heftige Gewitterzelle entlud sich über dem Kreis Calw. Vielerorts kam es zu Überschwemmungen. In Altensteig löste sich ein Hang. Schlamm und Wasser verwandelten Straßen in reißende Flüsse. 

Hagel und Starkregen im Kreis Calw

Die schweren Unwetter gehen weiter: Am Montagabend zog eine heftige Gewitterfront über den Südwesten hinweg und richtete großen Schaden an. Im Landkreis Calw sorgte Starkregen für großflächige Überschwemmungen. In Altensteig löste sich ein Hang und stürzte mit einer Treppe auf die Straße. Die Kanalisation packte die Wassermengen nicht und das Regenwasser schoss durch die Gassen wie eine reißender Fluss. Mehrere Erdrutsche waren die Folge. Schlamm und Wasser verwandelten Straßen und Wege zu gefährlichen Flüssen. An der Nagold wurde eine Mauer über einige Meter weggerissen. Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten waren im Dauereinsatz. Die Aufräumarbeiten können Tage dauern.

Unwetter auch in anderen Regionen im Südwesten

Alleine in Stuttgart habe die Feuerwehr eigenen Angaben zufolge bis in die frühen Morgenstunden 330 Einsätze gezählt. Starkregen und Wind haben dazu geführt, dass diverse Tunnel in kürzester Zeit mit Wasser vollliefen. An der Staatsoper Stuttgart seien Teile der Dachverkleidung abgedeckt worden. Zudem seien Statuen von ihrem Sockel gefallen. Im Kreis Reutlingen mussten Polizeitaucher Menschen aus ihren überschwemmten Untergeschoßwohnungen befreien. Und im Kreis Heilbronn sorgten Blitzeinschläge für mindestens einen Brand. Die Deutsche Bahn meldete auf Twitter, dass ein Baum zwischen Stuttgart und Ulm auf dem Gleis liege. Fernverkehrszüge wurden zurückgehalten und umgeleitet. Auch die Gäubahn sei vom Unwetter betroffen; zwischen Horb und Rottweil sei die Strecke unterbrochen. Der Starkregen flutete auch die Gemeinde Bösingen im Kreis Rottweil. Aufnahmen im Netz zeigen, wie Autos in den Eis- und Wassermassen versinken. 

Bahnverkehr nach Unwetter über Baden-Württemberg eingeschränkt

Nach den schweren Gewittern über weiten Teilen Baden-Württembergs ist der Bahnverkehr am Dienstag teilweise noch lahmgelegt. Betroffen ist nach Angaben der Deutschen Bahn vor allem der Großraum Stuttgart. So sind im Regionalverkehr die Strecken von Plochingen und Böblingen nach Stuttgart zunächst gesperrt. Auf der Strecke zwischen Stuttgart und Schwäbisch Hall-Hessental ist einem Sprecher zufolge nur eingleisiger Bahnverkehr möglich. Es komme zu Verspätungen und Ausfällen in beiden Richtungen. Grund sind etwa umgestürzte Bäume oder überspülte Gleise. Zahlreiche Schäden mussten am Dienstagvormittag erst behoben werden.

Hauptsächlich Stuttgart betroffen

Auch bei sämtlichen Fernverkehrszügen mit Halt am Stuttgarter Hauptbahnhof kam es am Morgen laut Deutscher Bahn zu Beeinträchtigungen. Einige Züge hielten ersatzweise nur in Esslingen und fuhren den Hauptbahnhof nicht an. Auch der Verkehr der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) und der S-Bahn Stuttgart waren am Morgen noch vom Unwetter beeinträchtigt. Im Bereich der SSB war mindestens eine Station überflutet und sorgte für Verzögerungen im Betriebsablauf. Auf drei Stuttgarter S-Bahn-Linien wurden am Morgen mehrere Stationen nicht angefahren.

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