Schadenersatz-Prozess um Umweltgift PFC in Baden-Baden begonnen

14. März 2022 , 10:00 Uhr

Baden-Baden (dpa/lsw) – Es geht um viel Geld und um die Frage nach der Haftung. Vor dem Landgericht Baden-Baden hat am Montag ein Prozess um Schadenersatz in Millionenhöhe wegen des Umweltskandals um gesundheitsschädliche Chemikalien begonnen. Die Zivilklage der Stadtwerke Rastatt richtet sich gegen einen Kompostunternehmer, der seinem Kompost auch Papierschlämme beigemischt haben soll. Diese waren, so der Vorwurf, mit sogenannten per- und polyfluorierte Chemikalien belastet, die giftig und in der Natur praktisch nicht abbaubar sind.

Staatsanwaltschaft Baden-Baden hatte Ermittlungen eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden hatte Ermittlungen gegen den Unternehmer eingestellt. Die Stadtwerke rechnen sich jedoch Chancen aus, auf zivilrechtlichem Wege Erfolg zu haben. „Wir haben belegt, was zu belegen war“, sagte Dieter Eckert, der die Stadtwerke vertritt. Auch der beklagte Unternehmer, der die Vorwürfe bestreitet, war erschienen. Er und sein Anwalt wollten sich zunächst nicht äußern.

PFC verseuchte Kompost zwischen 2006 und 2008 verkauft

Der mit PFC verseuchte Kompost soll zwischen 2006 und 2008 von dem Unternehmen an Landwirte verkauft und auf Felder in Mittelbaden gebracht worden sein. In Mittelbaden sind rund 1200 Hektar Ackerland betroffen. Spuren von PFC finden sich auch im Grundwasser – und waren so auch bei zwei Wasserwerken der Stadtwerke festgestellt worden.

Nur ein Zeuge vor Gericht erschienen

Drei Zeugen waren ursprünglich geladen, zwei waren wegen einer möglichen Corona-Infektion nicht erschienen. Wann ein Urteil fällt, ist ungewiss.

 

https://www.die-neue-welle.de/buehl/stadtwerke-rastatt-optimistisch-bei-millionenklage-im-pfc-skandal

Anzeige
Baden-Baden Hügelsheim PFC, Rastatt Schadensersatz Umweltskandal Verunreinigung

Das könnte Dich auch interessieren

24.02.2024 Baden-Badens OB Späth bekräftigt Solidarität mit der Ukraine Baden-Baden (pm/tk) – Zum zweiten Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bekräftigt Oberbürgermeister Dietmar Späth die Solidarität der Stadt Baden-Baden mit der ukrainischen Bevölkerung. Er wird aus diesem Anlass am Sonntag, um 15 Uhr, auf einer Kundgebung auf der Fieser-Brücke sprechen. Zeichen für Frieden Zu der Kundgebung unter dem Motto „Stand with Ukraine – 06.01.2024 Verseuchung mit Umweltgift PFC bei Rastatt kostete bisher Millionen Rastatt/Baden-Baden (dpa/jal) – Der Skandal um das mit den umweltschädlichen Chemikalien PFAS beziehungsweise PFC verseuchte Ackerland und Grundwasser in Mittelbaden hat bisher viele Millionen Euro gekostet. Seit Bekanntwerden des Umweltskandals im Jahr 2013 seien bis Ende 2023 rund 7 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt worden, teilte das Umweltministerium mit 25.04.2024 Ermittlungen gegen Chefarzt des Klinikums Mittelbaden wegen Betrugs eingestellt Rastatt (pm/svs) – Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden hat das Ermittlungsverfahren gegen einen Chefarzt des Klinikums Mittelbaden wegen Betrugs mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Dem Chefarzt wurde vorgeworfen seit 2013 bis August 2022 Chefarztleistungen gegen über Privatpatienten abgerechnet zu haben, die er tatsächlich nicht erbracht hatte. Dabei waren Tatvorwürfe, die vor März 2018 lagen, bereits verjährt und daher 22.03.2024 Earth Hour am Samstag: Eine Stunde Licht-Verzicht für das Klima Region (pm/dk) – Die Earth Hour steht wieder an. Weltweit werden am Samstagabend Sehenswürdigkeiten für den Umweltschutz in Dunkelheit gehüllt. In der Region machen einige Städte mit – unter anderem auch Ettlingen, Graben-Neudorf, Ubstadt-Weiher, Baden-Baden, Malsch, Mühlacker, Bad Bergzabern und Speyer. Für Klima, gegen Rechtsruck Unter dem Motto «Deine Stunde für die Erde!» ruft die