Umweltgift PFC - Stadtwerke Rastatt klagen gegen das Land

30. November 2022 , 14:45 Uhr

Rastatt (dpa/lsw) – Im Skandal rund um die Verseuchung von Äckern und Grundwasser mit dem Umweltgift PFC ziehen die Stadtwerke Rastatt vor den Verwaltungsgerichtshof (VGH) Baden-Württemberg. Man habe Klage gegen das Land eingereicht, teilte der kommunale Versorger am Mittwoch mit. „Ziel ist es, die Kosten der Bekämpfung der PFC-Verunreinigung auf mehrere Schultern zu verteilen.“ Diese beliefen sich aktuell auf rund sechs Millionen Euro. Perspektivisch gehe man sogar von rund 15 Millionen Euro aus. Wann es einen Termin in diesem laut einem VGH-Sprecher sehr umfangreichen Verfahren geben könnte, ist unklar (Az.: 3 S 2276/22). Zuvor hatten die „Badischen Neusten Nachrichten“ berichtet.

Bundesweit abgestimmtes Vorgehen notwendig

Mit der Klage wollen die Stadtwerke konkret erreichen, dass die PFC-Belastung in den Gewässerbewirtschaftungsplan aufgenommen wird und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Der alle paar Jahre neu aufgestellte Plan dient dazu, einen guten ökologischen und chemischen Zustand in Gewässern zu erreichen. Das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe hingegen verwies schon im Juli darauf, dass PFC deutschlandweit ein Problem und daher ein bundesweit abgestimmtes Vorgehen notwendig sei.

Wasserversorger muss Gift aufwendig rausfiltern

In Mittelbaden sind mittlerweile rund 1200 Hektar Boden, 58 Quadratmeter Grundwasseroberfläche und 170 Millionen Kubikmeter Grundwasser mit PFC belastet. Um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen, müssen Wasserversorger das Gift aufwendig herausfiltern. Das koste Millionen, die bisher die Stadtwerke Rastatt und ihre Wasserkunden tragen. «Das kann aber nach unserer Auffassung nicht richtig sein, da unsere Kunden mit der Entstehung des Grundwasserschadens nichts zu tun haben», so die Stadtwerke.

PFC nicht in der Natur abbaubar

Die Verseuchung mit dem in der Natur nicht abbaubaren Gift – PFC steht für per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) – soll von Kompost verursacht worden sein, der mit Papierschlämmen aus der Papierindustrie versetzt und auf die Felder aufgebracht worden war. Seither kämpft die Region mit den Folgen.

https://www.die-neue-welle.de/buehl/stadtwerke-rastatt-optimistisch-bei-millionenklage-im-pfc-skandal

https://www.die-neue-welle.de/baden-baden/pfc-in-baden-baden-bodenprobenahme-im-ooswinkel-hat-begonnen

Anzeige
Gericht PFC, Prozess Rastatt Skandal VGH

Das könnte Dich auch interessieren

27.10.2025 PFAS-Skandal - Prozess gegen Verursacher geht nach dreieinhalb Jahren weiter Baden-Baden (pm/tk) - Nach langer Unterbrechung geht der Prozess gegen den mutmaßlichen Verursacher des PFAS-Skandals in Mittelbaden weiter. Vor dem Landgericht Baden-Baden wird ein Gutachter befragt. 17.12.2025 Entscheidung gefallen: So heißt das neue Kombibad in Rastatt Rastatt (pm/dk) - Noch ist auf der Baustelle einiges zu tun – aber eins steht jetzt schon fest: Das künftige Hallen- und Freibad in Rastatt wird NatuRA heißen. Der Gemeinderat hat den Namen am 15. Dezember beschlossen und damit dem klaren Votum der Rastatterinnen und Rastatter entsprochen. 13.12.2025 Feuer bricht im Volksbankgebäude in Rastatt aus Rastatt (er24/jal) Am Samstagvormittag wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Rastatt gemeinsam mit Polizei und Rettungsdienst gegen kurz nach 10 Uhr zu einem gemeldeten Dachstuhlbrand in die Kaiserstraße in Rastatt alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stellte sich heraus, dass Rauch aus dem dritten Obergeschoss des Volksbankgebäudes austrat. 02.12.2025 die neue welle präsentiert: Anastacia kommt 2026 nach Rastatt Rastatt (pm/dk) – Sommerabend im Schloss-Ehrenhof, große Stimme, jede Menge Hits: Anastacia kommt mit ihrer „Not That Kind“-Summer Tour 2026 nach Rastatt. Am Mittwoch, 01. Juli 2026, steht sie um 19:30 Uhr im Ehrenhof des Residenzschlosses auf der Bühne – präsentiert von der neuen welle. Für Fans ist das ein besonderes Datum, denn Anastacia feiert 2025 das 25-jährige Jubiläum ihres Debütalbums „Not That Kind“ und bringt diese Tournee mit ihren größten Songs nach UK und Europa – inklusive