Kreis Karlsruhe (pol/svs) – Über Jahre hat ein Taxiunternehmer aus dem Landkreis Karlsruhe offenbar systematisch Steuern hinterzogen: Er ließ sie Schichtzettel absichtlich unvollständig ausfüllen, damit es so aussieht, als hätten sie weniger gearbeitet, als tatsächlich der Fall war. Außerdem schredderte er täglich wichtige Unterlagen, die die echten Arbeitszeiten belegen sollten – und so sparte er bei Sozialabgaben und Steuern ordentlich ein.
Wie das Hauptzollamt Karlsruhe mitteilt, ließ der Unternehmer bewusst aufbewahrungspflichtige Unterlagen verschwinden. „So konnte der Arbeitsumfang bewusst geringer dargestellt werden“, erklärt Zollsprecherin Alina Holm. Neben seinem Taxiunternehmen betrieb der Mann auch ein Café, wo er ebenfalls keine oder nicht vollständige Beiträge abführte. Hinzu kam, dass er während der Corona-Pandemie unrechtmäßig Kurzarbeitergeld beantragte.
Der Zoll stellte schließlich einen Gesamtschaden von über 440.000 Euro fest. Das Amtsgericht Karlsruhe verurteilte den Unternehmer in 126 Fällen des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt, zusätzlich muss der Unternehmer 120 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten und den gesamten Schaden ersetzen.