Sinsheim (dpa/svs) – Ab dem 24. Mai dürfen Besucher im Technik Museum Sinsheim ein echtes Stück Marinegeschichte betreten: Das ausgemusterte U-Boot U17 wird nach monatelanger Vorbereitung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Koloss mit 48 Metern Länge und 350 Tonnen Gewicht wurde nicht nur spektakulär über Land und Wasser nach Sinsheim transportiert – er wurde auch technisch und sicherheitstechnisch aufwendig für den Museumsbetrieb hergerichtet.
Die Reise des U-Bootes begann bereits im Mai 2023: In Kiel wurde es mithilfe eines Portalkrans auf einen Schwimmponton gehoben. Von dort aus ging es über verschiedene Stationen – unter anderem Speyer – nach Sinsheim, wo das U-Boot im Juli 2024 eintraf. Tausende Schaulustige verfolgten die außergewöhnliche Überführung. Das Projekt verschlang rund zwei Millionen Euro, finanziert wurde es größtenteils durch Spenden.
Um das U-Boot begehbar zu machen, wurde ein spezieller Zugang über das Museumsdach geschaffen. Eine Brücke führt die Gäste direkt in den Innenraum. Aus Sicherheitsgründen dürfen maximal 30 Personen gleichzeitig U17 betreten. Neben Stabilisierungsarbeiten mussten laut Museumsleiter Andreas Hemmer auch Stromanschlüsse, eine Belüftung und eine Brandmeldeanlage installiert werden. Zudem wurden empfindliche Bauteile vor möglichem Vandalismus geschützt.
Zum Auftakt am 24. Mai sind auch ehemalige U-Bootfahrer mit dabei. Sie erzählen von ihrem Leben unter Wasser und erklären technische Details an Bord. Langfristig übernimmt die U-Boot-Kameradschaft U17 die Betreuung des Museumsstücks. Das Boot war von 1973 bis 2010 aktiv – sein Heimathafen war Eckernförde an der Ostsee.
Wer U17 betritt, kann durch einen teils nur 80 Zentimeter breiten Gang verschiedene Abteilungen erkunden – darunter Kombüse, Brücke, Schlafplätze und Maschinenraum. Einige Durchgänge haben nur eine Höhe von etwa 160 Zentimetern. Licht- und Soundeffekte, Monitore mit Kartenmaterial und Repliken des Essens sollen das Erlebnis noch authentischer machen.