Frankfurt (tk) – Die Europäische Zentralbank hat in den letzten zehn Monaten die Leitzinsen mehrfach gesenkt – und damit sind auch die Sparzinsen gefallen. Trotzdem bleibt Sparen eine sinnvolle Strategie, um Geld sicher zu vermehren. Katharina Lüth, Finanzexpertin bei WeltSparen, erklärt, welche Strategien dabei helfen.
Lüth: „Die Zinsentwicklung ist stark getrieben von der Europäischen Zentralbank und die versucht mit ihren Leitzinsen die Inflation und wirtschaftliche Entwicklung zu steuern und nach einer Hochphase hat die EZB die Leitzinsen in den letzten zehn Monaten jetzt mehrfach gesenkt. Das sorgt einerseits dafür, dass Kredite günstiger werden, aber eben auch dafür, dass die Sparzinsen sinken.“
Lüth: „Auch bei niedrigeren Zinsen bringt das Sparen klare Vorteile. Wenig Zinsen ist besser als gar keine. Und wer Geld anlegt, kann weiterhin attraktive Erträge erzielen. Wenn man zum Beispiel 10.000 Euro anlegt, sind das oft noch über 200 Euro pro Jahr an Zinsen. Und zudem bleibt das Ersparte auch sicher und jederzeit verfügbar, wenn es auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto liegt. Festgeld auf der anderen Seite bietet planbare Zinserträge und ist eher so für mittelfristige Ziele geeignet. Denn nur wer sein Geld arbeiten lässt, schützt sich vor Wertverlust.“
Lüth: „Die Inflation sorgt dafür, dass unser Geld mit der Zeit immer mehr an Wert verliert. Jeder Euro hat in Zukunft weniger Kaufkraft und das bedeutet, dass man hier eben mit Geldanlage gegensteuern sollte. Wer sein erspartes verzinst anlegt, kann diesen Wertverlust ausgleichen oder sogar übertreffen.“
Lüth: „Das Wichtigste ist, das Geld nicht unverzinst auf dem Girokonto liegen zu lassen. Eine sinnvolle Aufteilung könnte zum Beispiel sein, zunächst einmal mit einem Tagesgeldkonto zu starten für den Notgroschen, also ungeplante Ausgaben mit ca. drei bis sechs Monatsgehältern. Für mittelfristige Ziele oder größere Anschaffungen kann dann ein Festgeld sehr sinnvoll sein und langfristig für Altersvorsorge oder Vermögensaufbau eignen sich in der Regel diversifizierte ETFs besonders gut.“
Lüth: „Oft hilft es sich zunächst einmal, die eigenen Ausgaben genau anzusehen. Das kann man mit einer Budget-App machen oder auch indem man ganz klassisch Haushaltsbuch führt für ein paar Wochen. Und da findet sich dann doch ganz oft das ein oder andere Sparpotenzial, vor allem bei so vermeintlich kleinen Dingen wie Abos oder ähnlichem. Und wenn man hier ein wenig einspart, dann kann man sich mit dem Eingesparten schrittweise einen kleinen Notgroschen aufbauen. Und wenn man dann sich ein Polster aufgebaut hat, kann man größere Beträge in Festgeld oder ETFs investieren.“
Auch mit niedrigeren Zinsen bleibt Sparen wichtig – sei es für finanzielle Sicherheit oder die Altersvorsorge. Mehr Tipps und weitere Infos gibt es auf www.weltsparen.de