Tram-Train-Cockpit zum Testen für Fahrpersonal in Karlsruhe

20. August 2022 , 09:00 Uhr

Karlsruhe (pm/mt) – Ab 2025 bekommen die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und im Folgejahr die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) insgesamt 148 neue Tram-Trains und Straßenbahnen zur Modernisierung ihres Fuhrparks. Die Auslieferung durch den Hersteller Stadler erfolgt sukzessive über zehn Jahre hinweg. Bei der Entwicklung dieser modernen Bahnen gehen die Schwesterunternehmen jetzt ganz neue Wege: Anhand zweier Modelle in Originalgröße (Mockups) wird zunächst der Fahrer-Arbeitsplatz und Ende des Jahres auch der Fahrgastbereich genau in
Augenschein genommen.

Bahnen bestmöglich an Bedürfnisse anpassen

„Wir wollen zusammen mit Stadler für unsere Mitarbeiter*innen und die Fahrgäste die bestmöglichen und an unsere Bedürfnisse angepassten Bahnen konstruieren. Deshalb nehmen wir uns gerne die Zeit vor dem Produktionsstart und holen im wahrsten Sinne des Wortes alle mit in den Zug“, sagt Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer der VBK und AVG. „Bitte Platz nehmen im Mockup des neuen Cockpits“ heißt es daher nun zuerst für die Betriebsverantwortlichen, die Teamleiter, Fahrschule sowie Fahrer, Sicherheitsbeauftragten und Betriebsrat von VBK und AVG.

Mockup steht in Halle der VBK im Karlsruher Rheinhafen

Das 1:1-Modell des zukünftigen Arbeitsplatzes der Fahrer steht in einer Halle der VBK im Karlsruher Rheinhafen. Aus Holz und Kunststoff gefertigt, rund 1 Meter aufgebockt auf einem beweglichen Podest, das die Originalhöhe des Sitzbereichs simuliert, ermöglicht es ausgiebige Tests. „Das Modell stellt den aktuellen Stand der Konstruktion nach den bisherigen Abstimmungen mit Stadler dar“, erklärt Alexander Wetzl aus dem Projektteam zur Beschaffung der Neufahrzeuge. „Wir achten hier darauf, im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben, ergonomische Belange wie Beinfreiheit, tischartige Anordnung der verschiedenen Bedienelemente und gute blendfreie Sichtbarkeit der Monitore umzusetzen.“ Liegt der linke Arm bequem beim Sollwertgeber? Wie ist die Übersicht aus den Fenstern auf die Strecke? Und sind alle Bedienelemente so angeordnet, dass Fahrer unterschiedlicher Größe sie gut erreichen können? Fragen dieser Art stehen beim Vorort-Test des Mockups im Fokus.

Modell eines halben Zugs ist nächster Schritt

Voraussichtlich im November steht dann der nächste Schritt auf dem Weg zum Neufahrzeug auf der Liste: Das Modell eines halben Zugs kommt nach Karlsruhe. Dann stehen die Fahrgäste im Fokus. VBK und AVG werden unter anderem zusammen mit dem Fahrgastbeirat, mit Interessensvertretungen mobilitätseingeschränkter Personen und den Aufsichtsräten das Mockup auf Herz und Nieren prüfen

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