Total verspannt - Tipps gegen Rücken- und Nackenschmerzen

06. Februar 2025 , 06:30 Uhr

Region (tk) – Wir bewegen uns zu wenig, sitzen zu viel oder haben zu schwer gehoben: Es gibt viele Auslöser, die für
Rücken- und Nackenschmerzen sorgen können. Mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland haben mindestens einmal im Jahr Schmerzen zwischen Brustwirbelsäule und Steißbein, bei knapp der Hälfte tut es oben im Nacken weh.

Wo kommen Rückenschmerzen her?

Über Tipps gegen Verspannungen und Co haben wir mit Diplom-Sportpädagoge und Physiotherapeut Dr. Joachim Merk gesprochen. Wodurch entstehen Schmerzen im Rücken und Nacken?

Merk: „Ganz häufig entstehen Schmerzen im Rücken und Nacken eigentlich durch harmlose Muskelverspannungen. Und diese harmlosen Muskelverspannungen entstehen durch oft zu langes Sitzen, zu wenig Bewegung und dann wird die Muskulatur schwach. Ganz viele dieser Rückenschmerzen sind auch harmlos, also unspezifisch, haben keine schwerwiegende Ursache. Wenn es andere Ursachen gibt, wie ein Bandscheibenvorfall, dann wäre es sinnvoll, die auch abklären zu lassen. Das sind dann die sogenannten spezifischen Rückenschmerzen.“

Wie können wir vorbeugen?

Merk: „Als Physiotherapeut ist meine Strategie natürlich, dass man eben auch regelmäßig Bewegung in den Alltag integriert, dass die Beweglichkeit immer gefördert wird, die Muskulatur gestärkt und auch ein gutes Muskelkorsett aufgebaut wird. Und dazu braucht es Ausgleichsaktivitäten zum normalen langen Sitzen: Das kann Training im Fitnessstudio sein, das kann in einer Yogagruppe sein, Schwimmen, Tennisspielen. Ja, und es gibt so noch ein paar andere Dinge, die man auch beachten sollte im Alltag: Dass man sich eben auch aus dem langen Sitzen immer mal wieder raus bewegt im Alltag, dass man auch seinen Stress und Gewichtsmanagement persönlich organisiert und auch eine gute Matratze und ein gutes Kopfkissen hat.“

Welche Übungen sind gut im Alltag?

Merk: „Da gibt es ganz einfache Übungen wie das Schulterkreisen, das man tagsüber auch immer wieder im Büro machen kann – vorwärts und rückwärts, so eine Minute am Stück, dass man sich auch mal zwischendurch streckt, die Arme nach oben bewegt, in Richtung Decke, sich nach vorne ablegt, den Rumpf dreht. Und – ich bin selber Aufzugsverweigerer – auch immer mal wieder die Treppen nutzt, statt den Aufzug benutzen.“

Ab wann ist ein Arztbesuch ratsam?

Merk: „Es ist natürlich wichtig und empfehlenswert zum Arzt zu gehen, wenn diese Rücken- und Nackenschmerzen bestimmte Symptome zeigen, die dann auch ernsthaftere Erkrankungen sein können. Da gehören zum Beispiel Taubheit, Kribbeln oder Schwäche in Armen oder Beinen dazu. Oder Probleme bei der Blasen- oder Darmkontrolle, starkes Fieber oder ein ungewollter Gewichtsverlust. Und wenn man solche Symptome hat, dann wäre es wichtig, die auch abklären zu lassen. Vor allem, wenn die Schmerzen nach einem Sturz oder einem Unfall auftreten.“

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