Tonnenweise Lebensmittel übrig nach Aus für Weihnachtsmärkte

29. November 2021 , 05:28 Uhr

Pforzheim (dpa/lk) – Wegen der angespannten Corona-Lage und den entsprechenden Regeln haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Weihnachtsmärkte geschlossen – beispielsweise auch in Pforzheim. Was übrig bleibt sind verderbliche Lebensmittel.

Schließungen der Weihnachtsmärkte

Was geschieht mit Bratwürsten, Steaks und Glühwein nach den coronabedingten Absagen der Weihnachtsmärkte im Südwesten? Nach Angaben von Mark Roschmann, dem Vorsitzenden des Schaustellerverbandes Südwest Stuttgart, haben etliche Anbieter ihre Ware an Tafeln für Bedürftige verteilt, nachdem etwa der Stuttgarter Weihnachtsmarkt abgesagt wurde. „Aber das ist selbst für die Einrichtungen zu viel, wie uns die Organisatoren sagen.“ Denn es geht um etliche Tonnen Nahrungsmittel. Sie sind übrig geblieben, nachdem Weihnachtsmärkte nicht nur in Stuttgart, sondern beispielsweise auch in Freiburg, Konstanz oder Pforzheim frühzeitig geschlossen haben oder gar nicht erst öffneten.

Tonnenweise Lebensmittel übrig

Deshalb müsse ein großer Teil der Nahrungsmittel weggeworfen werden, sagte Roschmann. Schließlich sei die Ware nicht ewig haltbar. Das gelte übrigens auch für Glühwein, der aufgrund der Zugabe etwa von Nelken oder Zimt nicht so lange haltbar sei wie normaler Wein. Die übrig gebliebene Ware auf dem Wochenmarkt zu verkaufen, ist aus Sicht Roschmanns auch keine echte Lösung. Das klinge zwar gut, die Auswahl auf den Märkten sei im Südwesten aber schon ohne zusätzliche Angebote der verzweifelten Händler groß genug. Das bestätigt ein Sprecher der Stadt Konstanz: „Auf unseren Wochenmärkten sind die Platzkapazitäten für weitere Verkaufsstände leider weitgehend ausgeschöpft.“

Stadt Pforzheim erarbeitet Konzept

Die Stadt Pforzheim arbeitet nach eigenen Angaben an einem Hilfskonzept. Wie das gelingen kann, werde geprüft, teilte ein Sprecher mit: „Einerseits sollen keine Lebensmittel vernichtet werden. Andererseits möchten wir auch die Schausteller unterstützen, die durch die Absage des Weihnachtsmarktes wirtschaftlich sehr betroffen sind, insbesondere im Hinblick auf den bereits getätigten Wareneinkauf.“ Zur Diskussion stehen aktuell vier Möglichkeiten: Ein PopUp-Store in der Fußgängerzone insbesondere für Artikel des Mittelaltermarktes, die Vermittlung der verderblichen Waren an die Liga der freien Wohlfahrtsverbände, das Überlassen des Glühweins an Pforzheimer Vereine sowie die Nutzung des durch den Enzkreis betriebenen regionalen Online-Portals „dorfplatz.eu“ für handwerkliche Artikel und nicht verderbliche Sortimente.

Überbrückungshilfen für Händler

Wenigstens könnten die Händler nach dem Aus für die Weihnachtsmärkte Überbrückungshilfen vom Bund sowie einen Tilgungszuschuss und den Unternehmerlohn beim Land Baden-Württemberg beantragen. „Verschiedene Kommunen haben ebenfalls Unterstützung angeboten“, sagte Roschmann. Anfang der vergangenen Woche war der Stuttgarter Weihnachtsmarkt abgesagt worden. Aus Sicht des Rathauses wäre der Besucherandrang unter Corona-Bedingungen nicht kontrollier- und beherrschbar gewesen. Weitere Weihnachtsmärkte im Südwesten reagierten kurz danach mit Schließung, beispielsweise in Pforzheim, Freiburg und Konstanz.

Anzeige

Das könnte Dich auch interessieren

10.01.2024 Die Mehrwertsteuer ist gestiegen – jetzt müssen Gastronomen den Gürtel enger schnallen Region (lea) – Essen gehen, oder doch lieber selbst kochen? Diese Frage wird sich in zahlreichen Haushalten mit Blick in den Geldbeutel im neuen Jahr häufiger stellen. Denn zum Jahreswechsel klettert die Mehrwertsteuer von sieben wieder auf den vor-Pandemie-Satz von 19 Prozent. Von Kanzler Scholz‘ Aussage, die Mehrwertsteuer werde nie wieder abgeschafft, ist angesichts von 07.11.2023 Nach Corona wieder mehr Prostiutierte im Südwesten Stuttgart (lea/dpa) – Die Zahl der Prostituierten in Baden-Württemberg ist sprunghaft angestiegen. Laut Statistischem Landesamt waren zum Jahresende 2022 im Südwesten 26 Prozent mehr in der Prostitution Tätige angemeldet als im Vorjahr, nämlich knapp 3500. Auch das Polizeipräsidium Karlsruhe vermeldet eine Steigerung – auf „Vor-Corona-Niveau“ befinde man sich aber nicht. Das ist aber nicht überall in der Region 19.09.2023 Gelebter Klimaschutz im Garten oder auf dem Balkon Region (tk) - Bei gutem Wetter sind die Hobbygärtner im Land wieder fleißig und machen ihren Garten oder Balkon herbstfit. Auch hier wächst mittlerweile das Umweltbewusstsein und der Klimaschutz hat einen neuen Stellenwert erreicht. Die besten Tipps für umweltfreundliche Pflanzen, Dünger und Erden, hat Gärtnerin Sabine Klingelhöfer von Neudorff. 14.09.2023 Bundesweiter Warntag: Handys schrillten und Sirenen heulten Region (dpa/svs) – Auf zahlreichen Wegen hat der Probealarm des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auch die Menschen im Südwesten erreicht. Etwa um 11.00 Uhr schrillten Handys und mancherorts heulten Sirenen.