Horb am Neckar (pol/tk) – Nach dem tödlichen Gondelabsturz an der Brückenbaustelle in Horb wird jetzt gegen einen Kranführer wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
Wie die Polizei und Staatsanwaltschaft in gemeinsame mitteilten, haben sich im Zuge der bisherigen Ermittlungen die ersten Anhaltspunkte zur Unglücksursache verdichtet. Demnach hat sich die Kranflasche, an deren Haken die Transportgondel mit drei Bauarbeitern befestigt war, an querlaufenden Drahtseilen verfangen. Unter der Spannung riss das Kranseil.
Derzeit liegen Hinweise auf ein menschliches Versagen vor. Gegen den 36-jährigen Kranführer, welcher am Unfalltag die Beförderung der Personengondel durchführte, wurde ein Strafverfahren wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet. Die Ermittlungen des Kriminalkommissariats Freudenstadt und der Staatsanwaltschaft Rottweil dauern an.
Am 20. Mai ist es zu dem tödlichen Unglück gekommen. Drei Bauarbeiter – zwei Polen und ein Deutscher – sollten mit der Transportgondel zu ihrem Einsatzort in größer Höhe auf der neue Neckartalbrücke gehoben werden. Das Seil riss und die Gondel stürzte in die Tiefe. Für die Männer an Bord kam jede Hilfe zu spät.
Die Hochbrücke in Horb ist Teil eines großen Straßenbauprojekts. Sie soll künftig den Verkehr der B32 über das Neckartal führen, statt ihn durch die Innenstadt zu leiten. Die Brücke soll rund 2.100 Meter lang und bis zu 90 Meter hoch werden.