Region (pm/dk) – Am Sonntag, 14. September, ist es wieder so weit: Der Tag des offenen Denkmals lädt bundesweit dazu ein, Bauwerke, Orte und Anlagen zu entdecken, die sonst meist verschlossen bleiben. Koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) öffnen sich auch in diesem Jahr zwischen 5.000 und 7.000 Denkmale in rund 2.000 Städten und Gemeinden. Damit ist der Aktionstag das größte Kulturevent Deutschlands.
Das Besondere: Viele der Orte sind für die Öffentlichkeit normalerweise gar nicht zugänglich. Besucher können bei Sonderführungen in alte Kellergewölbe hinabsteigen, Restauratoren bei der Arbeit über die Schulter schauen oder archäologische Stätten erkunden. Der Eintritt ist in der Regel frei. So wird Kulturgeschichte nicht nur erlebbar, sondern auch greifbar – und das für mehrere Millionen Gäste, die Jahr für Jahr dabei sind.
Wer auf der Website der Veranstaltung nach teilnehmenden Denkmälern stöbert merkt schnell, dass die Auswahl groß ist. Alleine in unserer Region sind es hunderte Museen, Kirchen, Burgen und vieles mehr. Wir haben euch ein paar Highlights zusammen gestellt. Alle Denkmäler findet ihr auf der interaktiven Karte! Dort findet ihr auch alle Infos zu den Führungen und Sonderausstellungen.
In der Fächerstadt und den umliegenden Städten und Gemeinden haben über 100 Denkmäler geöffnet. Darunter zum Beispiel auch einige Museen, wie die Kunsthalle, die Städtische Galerie oder das Stadtmuseum. In den Sonder-Führungen geht es aber nicht um die Exponate, sondern um die geschichtsträchtigen Gebäude und deren historische und architektonische Bedeutung. Highlight ist auch ein Blick in die alte Tabakfabrik im Stadtteil Grünwinkel.
Auch Natur wird am Tag des offenen Denkmals erlebbar gemacht. Besondere Führungen werden zum Beispiel beim Botanischen Garten des KIT oder im Fasanengarten angeboten. Außerdem könnt ihr mehr über Statuen, wie das Kaiserdenkmal an der Kaiserstraße, oder über historische Brunnen, wie den Stephanienbrunnen an der Waldstraße, erfahren.
Auch im Landkreis Karlsruhe ist einiges geboten. Führungen gibt es zum Beispiel an die Klosterruine Frauenalb, an der Alten Schmiede in Malsch, durch das Heimatmuseum Leopoldshafen oder auf dem Wartturm Weingarten. Auch die Stadt Bruchsal macht mit und öffnet unter anderem die JVA, den Bruchsaler Bergfried.
Die Pforzheimer Innenstadt ist schon ein Denkmal für sich – deswegen könnt ihr hier durch einen Spaziergang mehr über die historische Bedeutung erfahren. Der Wiederaufbau deutscher Städte nach dem 2. Weltkrieg und die Architektur der 50er Jahre sind hier bis heute sichtbar. Auch eine Villa aus dem Jahr 1906 und ein Jugendstilhaus von 1905 könnt ihr besichtigen.
Schlösser und Burgen findet ihr im Enzkreis – unter anderem haben das Schloss in Königsbach und das Graevenitz’sche Schloss in Heimsheim geöffnet.
Die Stadt Rastatt gewährt euch einen Einblick in die historische Bibliothek, die schon 1715 als Klosterbibliothek genutzt wurde. Einen echten Blick hinter die Kulissen gibt bei der Freilichtbühne in Ötigheim. In Bühl öffnet außerdem ein Fachwerkhaus aus dem 18 Jahrhundert seine Tore.
Auch die Kurstadt Baden-Baden macht mit. Hier gibt es verschiedene Familienworkshops im Fürstenbau des Alten Bahnhofs. Außerdem öffnet die Villa Dikte mit vielen originalen Elementen aus dem 20. Jahrhundert ihre Tore.
Auch im Stadt- und Landkreis Calw wird einiges geboten. So könnt ihr zwischen Schömberg und Langenbrand durch eine Grenzsteinwanderung mehr über die Markgrafschaft Baden und das Herzogtum Württemberg lernen. Weitere Highlights sind die Burg Liebenzell in Bad Liebenzell, das Kloster Hirsau, das Schmiedemuseum in Nagold und das Eisenbahnmuseum Calw.
Im Kreis Freudenstadt gibt es eine besondere Führung durch das 1895 erbaute Kurhaus Palmenwald. Einen Einblick ins Bauernleben des 18. Jahrhunderts bekommt ihr beim Morlokhof in Baiersbronn.
Mehr als ein Dutzend Denkmäler haben alleine in der Stadt Germersheim geöffnet. Neben dem Weißenburger Tor, werden auch im Zeughaus, auf dem historischen Friedhof und im Stadt- und Festungsmuseum Führungen angeboten.
Fahrbare Denkmäler könnt ihr in Landau betrachten. Hier findet eine Oldtimerausstellung statt. Viele Denkmäler gibt es natürlich auch in Speyer. Hier gibt es gleich eine ganze Reihe von verschiedenen Führungen durch den Dom.
Seit 1999 steht der Tag des offenen Denkmals unter einem jährlich wechselnden Motto. Dieses Jahr lautet es: „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ – eine Einladung, Denkmale neu zu betrachten und ihren tatsächlichen Wert zu erkennen. Denn neben dem messbaren Materialwert zählen vor allem die Geschichten, die Erinnerungen und die kulturelle Bedeutung, die ein Bauwerk einzigartig machen. Ob aufwändige Restaurierungen, seltene historische Materialien oder Orte, die Identität stiften – am Tag des offenen Denkmals stehen diese immateriellen Schätze im Mittelpunkt.