Strom sparen: Geldbeutel und Umwelt schonen

14. Februar 2019 , 11:05 Uhr

Ein Blick auf die Stromrechnung versetzt so manchen in Schockstarre: Schon wieder eine Nachzahlung in dreistelliger Höhe. Aber warum? War der Stromverbrauch wirklich so hoch? Wie kann man den Verbrauch senken? Hilft ein Wechsel des Stromanbieters?

Es gibt viele Möglichkeiten, den Stromverbrauch zu senken. Zunächst ist eine Bestandsaufnahme der Verbraucher im eigenen Haushalt sinnvoll, damit man überhaupt erst einmal eine Übersicht darüber hat, wo Strom verbraucht wird. Eine Liste könnte zum Beispiel so aussehen:

Welche Geräte verbrauchen am meisten Strom?

Nicht immer lässt sich diese Frage klar beantworten.  Auch hängt der Stromverbrauch davon ab, wie häufig Geräte oder Lichtquellen eingeschaltet werden. In Mietverhältnissen oder bei Eigentumswohnungen werden gemeinsam genutzte Bereiche wie Flure, Keller oder Tiefgaragen auf alle Wohnparteien umgelegt, daher ist es nur bedingt möglich, auf den Verbrauch direkt einzuwirken. Hoher Stromverbrauch kann aber auch einen ganz anderen Grund haben: Jemand zapft den eigenen Stromzähler an und „klaut“ ihn für eigene Zwecke. Kann man dies allerdings ausschließen, sind andere Faktoren oft ursächlich für einen zu hohen Stromverbrauch. Dazu zählen das Alter des Gerätes, wie oft es genutzt wird, ob es eine Standby-Funktion besitzt, und welche Leuchtmittel in Lampen verwendet werden. Ganz grob gilt allerdings folgende „Top 5“ der größten Stromverbraucher:

Platz 5: Lampen


© Raisa Kanareva – 246082320 / Fotolia.com

Licht wird fast den ganzen Tag immer irgendwo gebraucht: Im Flur, Wohn- und Arbeitszimmer sowie in der Küche, z. B. um Arbeitsbereiche gut auszuleuchten.  Aber mal Hand aufs Herz: Bleiben solche Lichtquellen nicht oft noch eingeschaltet, obwohl sie gar nicht mehr genutzt werden? Hier gilt: Öfter mal ausschalten, was nicht benötigt wird. Darüber hinaus sind sparsame Leuchtmittel sehr effektiv, was den Energieverbrauch angeht. Herkömmliche Glühbirnen – so wurden sie gern wegen ihrer birnenartigen Form genannt – gibt es heute nicht mehr im Handel und sind sogar seit September 2012 EU-weit verboten. Hintergrund ist der sehr hohe Energieverbrauch. Zwar kostete die gute, alte Glühbirne im Vergleich zu moderneren Leuchtmitteln in der Anschaffung am wenigsten, aber die Lebensdauer ist wesentlich kürzer und die Kosten für den Stromverbrauch sind fünf bis zehn Mal so hoch wie bei moderneren Lampen.
Auch Halogenlampen gehören zu den Energiefressern. Zwar gibt es sie weiterhin im Handel, aber immer häufiger werden sie durch neue Leuchtmittel ersetzt.

Eine gute Alternative sind die sogenannten Energiesparlampen. Sie kosten etwas mehr in der Anschaffung, leuchten dafür aber ungefähr drei Mal so lang wie herkömmliche Glühlampen. Der Stromverbrauch beträgt gegenüber Glühlampen aber nur etwa ein Fünftel. Nachteil: Nach dem Einschalten dauert es etwas, bis sie ihre volle Helligkeit erreichen.  Auch strahlen die Energiesparlampen eher ein kaltes, weniger natürliches Licht im Gegensatz zu Glüh- und Halogenlampen aus. Dennoch hat sich vom Preis-Leistungsverhältnis sowie dem geringeren Stromverbrauch die Energiesparlampe durchgesetzt.

Noch sparsamer und damit der Spitzenreiter unter den sparsamen Leuchtmitteln ist die LED-Lampe. Sie ist zwar in der Anschaffung etwa drei Mal höher als eine Energiesparlampe, jedoch erweist sie sich als das effizienteste Leuchtmittel überhaupt. Die Lebensdauer ist fast zehn Mal höher als eine Energiesparlampe, die ja im Vergleich zur Glühlampe schon drei Mal länger brennt. Die Stromkosten reduzieren sich gegenüber der Sparlampe nochmal um das Drei- bis Vierfache. Auch ist die Lichtfarbe angenehmer als bei Energiesparlampen, es gibt sie in verschiedenen Farbtönen, die für jeden Zweck ideal ausgewählt werden können. Aber Vorsicht: Bei Trafogesteuerten Lampen wie Halogenstrahlern funktionieren passende LED-Lampen leider oft nicht so wie man es sich vorstellt. Sie fangen beim Einschalten an zu blitzen, ähnlich wie ein Stroboskop und sind in diesem Fall völlig unbrauchbar. Wie kommt das? Die Gründe können vielfältig sein, häufig liegt es an alten Niedervolt-Trafos, die das Flackern verursachen. Ein Austausch des alten Trafos gegen einen neuen, der LED-geeignet ist, schafft Abhilfe.

Platz 4: Kühlschrank
Besonders ältere Kühlschränke zählen zu den größten Stromfressern. Neuere Modelle mit Effizienzklasse A – am allerbesten A+++ –  sind natürlich sparsamer. Der Kühlschank wird jedoch häufig geöffnet, hierbei entweicht Kälte, die erst wieder neu erzeugt werden muss, um die Temperatur zu halten. Wer vergisst, die Kühlschranktür wieder richtig zu schließen, wundert sich nicht nur über eine hohe Stromrechnung. Moderne Kühlschränke geben einen Warnton ab, sollte die Kühlschranktür zu lange offen sein. Generell gilt: Tür möglichst nicht zu lange geöffnet lassen und keine warmen Speisen hineinstellen.

 


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Platz 3: Gefrierschrank
Noch mehr als ein Kühlschrank verbraucht ein Gefrierschrank oder eine Gefriertruhe. Hier gilt im Prinzip dasselbe wie bei Kühlschränken: Nach dem Öffnen schnell wieder schließen und nichts Warmes reinstellen. Der Standort eines Gefrierschrankes sollte nicht unbedingt in der Nähe des Backofens oder der Heizung gewählt werden. Bei starker Eisbildung den Gefrierschrank abtauen lassen, das spart ebenfalls Strom.

Platz 2: Elektroherd
Zwar nicht im Dauerbetrieb, aber dennoch mehrmals täglich wird der Herd in der Regel genutzt. Strom sparen lässt sich hier, wenn man passende Töpfe und Pfannen verwendet, damit keine Energie bei zu kleinen Töpfen auf zu großen Herdplatten entweicht. Mit einem Trick lässt sich noch energieeffizienter kochen: Einfach die Herdplatte etwas früher ausschalten und die restliche Wärme nutzen, um die Speisen fertig zu garen. Auch spart man mit modernen Induktionsherden viel Strom, denn hier werden die dafür geeigneten Töpfe sofort warm, sobald man die Herdplatte einschaltet.

Platz 1: Alte Heizungspumpe
Man glaubt es kaum, aber eine Heizungspumpe der älteren Generation ist der größte Stromfresser im Haus. Pumpen, die schon mehr als zehn Jahre alt sind, arbeiten stets mit voller Leistung, um das Wasser für die Heizungsanlage umzuwälzen, egal, wie viel Leistung letztendlich gebraucht wird. Neuere Heizungspumpen regulieren selbständig je nach Bedarf den Wasserdruck und schalten sich daher zu wärmeren Jahreszeiten sogar ganz aus. Insofern kann eine neue Heizungspumpe sogar so effizient sein, dass sie zu den geringsten Stromverbrauchern im Haus gehört. Trotz entsprechender Anschaffungs- und Installationskosten lohnt sich daher eine Erneuerung einer älteren Heizungspumpe, da sich die Kosten im Laufe der Zeit amortisieren.

Standby und Sparprogramme

Wer auch bei anderen Geräten wie Fernseher, Computer und Drucker sowie dem Geschirrspüler Strom sparen will, braucht oft nur ein paar wesentliche Dinge zu beachten:

Standby-Geräte wie Fernseher, Drucker, Bildschirme, HiFi-Anlagen oder Spielekonsolen immer komplett ausschalten! Für bestimmte Gerätekombinationen wie Computer, Bildschirm und Drucker lohnt die Anschaffung einer sogenannten Slave-Steckdosenleiste. Hierbei wird das Hauptgerät, in diesem Fall der Computer, über den Master Slave angeschlossen. Die anderen Geräte wie Bildschirm und Drucker werden mit den anderen Steckdosen der Leiste mit Stromversorgt, und zwar nur dann, wenn das Hauptgerät, der Computer, eingeschaltet ist. Fährt man den Rechner herunter, schalten sich Drucker und Bildschirm automatisch aus, und zwar komplett, so dass keine Standby-Funktion aktiv bleibt.
Fernsehzuschauer sparen mittlerweile durch LED-Fernseher sehr viel Strom gegenüber dem alten Röhrenfernseher ein. Auch hier lässt sich die Standby-Funktion zusätzlich angeschlossener Geräte wie Spielekonsolen, über die Master-Slave-Steckdose ein- und ausschalten. Aber auch eine Steckdosenleiste mit Kippschalter ist effektiv, um alle Geräte auf einmal auszuschalten.
Moderne Geschirrspüler haben meist eine Energiespartaste, die für mäßig verschmutztes Geschirr allemal ausreicht. Auch reine Gläserspülprogramme oder Tasten für eine halbvolle Spülmaschine gehören zu den Vorzügen moderner Geschirrspüler.
Wer einen Wäschetrockner nutzt, spart mit modernen, energieeffizienten Geräten natürlich mehr als mit einem älteren Modell. Darüber hinaus kann man die Wäsche im Sommer auch draußen oder ansonsten im Waschkeller aufhängen. Günstige und kompakte Wäscheständer lassen sich jederzeit schnell aufstellen und nehmen wenig Platz in Anspruch.
Die Waschmaschine wäscht mit 40 oder 60 Grad die meisten Kleidungsstücke sauber, Temperaturen darüber hinaus sind meist nicht nötig. Auch sollte die Trommel immer gut gefüllt sein.

Stromanbieter zu teuer? So funktioniert der Wechsel

Wer noch einen alten Stromtarif nutzt, kann häufig durch einen Wechsel sparen. Dabei muss man nicht immer gleich den Anbieter wechseln. Selbst der örtliche Stromanbieter hält oft neue Angebote bereit, mit denen man Geld sparen kann und auch noch auf alternative Energie wie Wind- oder Wasserkraft umsteigen kann. Wer eine längere Laufzeit vereinbart, ist vor steigenden Strompreisen erst einmal sicher.
Da niemand an den örtlichen Anbieter gebunden ist und jeder den Strom dort beziehen kann, wo er möchte, ist ein Wechsel des Anbieters oft die preisgünstigste Variante. Ein Wechsel geht oft sehr einfach, zahlreiche Vergleichsportale im Internet bieten einen Online-Wechsel an, bei dem auch noch der Altanbieter automatisch gekündigt wird. Beachten sollte man stets die Laufzeiten der bisherigen Verträge und die Vertragslaufzeit der Neuabschlüsse, damit man gegebenenfalls danach rechtzeitig wieder einen neuen Vertrag bei einem günstigen Anbieter abschließen kann, denn durch zusätzliche Prämien sind Neuabschlüsse meist generell günstiger, als wenn man Verträge einfach weiterlaufen lässt. Die Verbraucherzentralen helfen weiter, sollte es Fragen oder Probleme beim Stromanbieterwechsel geben.

 

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