Baden-Württemberg (dpa/dk) – Das seit Sommer geltende Messerverbot im öffentlichen Nahverkehr von Baden-Württemberg zeigt nach Ansicht von Innenminister Thomas Strobl Wirkung. Bei einem Kontrolltermin mit der Polizei in Stuttgart zog er eine positive Bilanz und betonte, dass jedes eingezogene Messer „ein Stück weit Sicherheit“ bringe.
Messerverbot im Nahverkehr zeigt laut Strobl Wirkung
Seit Ende Juli sind Messer – selbst kleine Taschenmesser oder stumpfe Buttermesser – in Bussen, Bahnen, Regionalzügen und sogar auf Fähren in Baden-Württemberg verboten. Ausnahmen gelten nur für Berufsgruppen wie Jäger oder Einsatzkräfte. Strobl ist überzeugt, dass die Regelung hilft, Messergewalt zu reduzieren. „Jedes Messer, dass wir konfiszieren, ist erst einmal weg und bringt ein Stück weit Sicherheit“, sagte der CDU-Politiker.
Trotz der positiven Bilanz lehnt Strobl ein generelles Messerverbot für alle Lebensbereiche ab. Das müsse verhältnismäßig bleiben, denn auch zu Hause könne man Menschen verfassungsrechtlich nicht verbieten, Messer zu besitzen – obwohl dort ebenfalls Straftaten mit Waffen vorkommen.
Klare Worte zu Messern an Schulen
Besonders deutlich wurde Strobl beim Thema Schulen:„Keine Socke braucht an einer Schule ein Messer.“
Eltern hätten ihm berichtet, dass ihre Kinder Messer bräuchten, um auf dem Pausenhof einen Apfel zu schälen. Dafür habe er keinerlei Verständnis:
„Diese Gespräche waren sehr kurz. Da habe ich null Komma null Verständnis.“ Er erinnerte daran, dass er selbst früher Dinge getan habe, die nicht in Ordnung gewesen seien – „aber wir hatten keine Messer dabei“.
Messerverbotszonen und Nahverkehr: Was gilt seit Juli?
Mit der beschlossenen Landesverordnung gilt im Südwesten ein striktes Verbot für das Mitführen von Messern in:
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städtischen Messerverbotszonen
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allen öffentlichen Verkehrsmitteln
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Regionalzügen
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Fähren
Auch kleine Schweizer Taschenmesser sind tabu. Ziel ist es, Gewaltdelikte mit Stichwaffen weiter einzudämmen.