Karlsruhe (pm/dk) – In der Tarifrunde 2025 für die Brauereien in Baden-Württemberg kommt es am Dienstag, 8. Juli, zu flächendeckenden Warnstreiks. Auch die Beschäftigten der Privatbrauerei Hoepfner in Karlsruhe legen ab 8 Uhr die Arbeit nieder – nach rund 20 Jahren ist es der erste Arbeitskampf im Betrieb.
Auslöser ist der ergebnislose Verlauf der zweiten Verhandlungsrunde am 10. Juni. Laut Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die Arbeitgeberseite erneut kein Angebot vorgelegt – ein klarer Affront, wie NGG-Regionalgeschäftsführer Elwis Capece betont: „Kein Angebot. Kein Cent. Kein Signal der Wertschätzung. Wer so mit seinen Fachkräften umgeht, darf sich nicht wundern, wenn die Stimmung kippt.“
Die NGG fordert in der aktuellen Tarifrunde:
6 % mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten
150 € mehr pro Monat für Auszubildende
Einen Mobilitätszuschuss für Azubis in Höhe von 58 € monatlich
Capece sieht die Branche unter Druck: „Wer dauerhaft gutes Bier brauen will, braucht gut bezahlte Brauerinnen und Brauer. Ohne ein deutliches Plus beim Lohn wird die Fachkräftekrise zum Dauerzustand.“
Die Beschäftigten beklagen steigende Lebenshaltungskosten, anhaltende Belastung durch Schichtarbeit und fehlende Anerkennung für ihre Leistung. Gleichzeitig berichten viele Brauereien von Personalengpässen – eine Entwicklung, die laut NGG ohne faire Bezahlung weiter verschärft wird.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. Juli 2025 angesetzt. Doch vorher wollen die Beschäftigten ein Zeichen setzen – unter anderem bei Dinkelacker in Stuttgart, Eichbaum in Mannheim, Ganter in Freiburg, Rothaus in Grafenhausen und eben Hoepfner in Karlsruhe.
Der Warnstreik bei der Privatbrauerei Hoepfner beginnt am Dienstag, 8. Juli, um 8 Uhr in der Hoepfner Burg in der Haid- und Neu-Straße 18 in Karlsruhe. Die NGG rechnet mit breiter Beteiligung.