Stadtwerke rechnen mit hohen Zahlungsausfällen im Land

10. September 2022 , 14:00 Uhr

Stadtwerken drohen zahlungsunfähige Kunden

Die etwa 100 Stadtwerke in Baden-Württemberg stellen sich angesichts der hohen Belastungen durch die Energiepreise auf steigende Zahlungsausfälle bei Kunden ein. «Es gibt Schätzungen, dass bei den Stadtwerken fünf bis zehn Prozent der Kundenzahlungen ausfallen könnten», sagte Klaus Eder, Vorsitzender der Landesgruppe des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), der Deutschen Presse-Agentur in Ulm. Normalweise liege die Ausfallquote unter einem Prozent. Ein Ausfall von fünf Prozent der Einnahmen bedeute etwa bei den Stadtwerken Ulm ein Verlust von 17 Millionen Euro.

Unternehmen drohen durch die Energiekosten eine Insolvenz

Eder, der zugleich Chef des Stadtwerks in Ulm ist, sagte, die Energieversorger erlebten eine noch nie dagewesene Situation. «Die Preise für Strom und Gas sind von März 2020 bis heute um den Faktor zehn bis 15 gestiegen.» Man müsse die Kosten an die Kunden weitergeben. Es könne sein, dass das ein oder andere Unternehmen im Land die Krise nicht überstehe und in Insolvenz gehen müsse. «Es gibt schon einzelne Stadtwerke, bei denen die Kommunen ihre Einlagen erhöhen mussten.»

Steuern auf Gas und Storm sollten gesenkt werden

Nach den Vorstellungen der Ampel-Koalition von SPD, Grünen und FDP sollen Privathaushalte sowie kleinere Unternehmen unter anderem mithilfe von abgeschöpften «Zufallsgewinnen» von Versorgern die Strommenge für einen «Basisverbrauch» zu einem vergünstigten Preis erhalten. Für diese Strommenge gilt die sogenannte Strompreisbremse. Diesen Vorschlag bewertete der VKU-Vertreter als besonders kritisch. Eder sagte: «Es ist nicht sinnvoll, in den bestehenden Markt einzugreifen und eine Strompreisbremse einzuführen. Besser wäre, die Steuern auf Gas und Strom zu senken. Dies würde für dauerhafte Entlastung führen.» Und es mache keinen Sinn, 300 Euro Energiegeld pauschal über die Bevölkerung zu verteilen.

Anzeige
Energie insolvenz Stadtwerke Unternehmen

Das könnte Dich auch interessieren

16.04.2024 Eine positive Jahresbilanz 2023 für die Karlsruher Bäder Karlsruhe (pm/dk) - Baden, Rutschen und Saunieren - so schön das für uns alle ist, es muss sich am Ende auch rentieren. In Karlsruhe sehen die Zahlen ganz gut aus - gerade ein Bad sticht da heraus! 22.03.2024 Leitungswasser soll in Karlsruhe Getränk Nummer 1 werden! Karlsruhe (mp) – Füllt ihr regelmäßig eure Wasserflasche am Hahn auf? Oder geht der Griff doch eher automatisch zur abgefüllten Wasservariante? Die Deutschen verbrauchen durchschnittlich 171 Liter Flaschenwasser pro Person im Jahr und das obwohl es viele Argumente für den Umstieg auf Leitungswasser gibt. Mit dem Ziel Leitungswasser zum Hauptgetränk unserer Gesellschaft zu machen, startet 08.03.2024 Stadtwerke-Mannschaft engagiert sich für die Freizeitstätte Spielberg Karlsruhe/Spielberg (pm/dk) – Die Mitarbeiter der Stadtwerke Karlsruhe hatten in dieser Woche eine ganz besondere Teambuilding-Aktion. Statt Büroarbeit und Meetings, ging es raus nach Karlsbad-Spielberg – dort wurde eine Freizeitstätte aufgehübscht. Unterstützung benachteiligter Kinder In dieser Woche versammelten sich für zwei Tage die Teams Vertrieb, Marketing und Operations der Stadtwerke Karlsruhe an der Freizeitstätte Spielberg 20.01.2024 2602 neue Sozialwohnungen in Baden-Württemberg im Jahr 2023 Region (dpa/jal) – Die Zahl der Sozialwohnungen in Baden-Württemberg ist auch 2023 leicht gestiegen. Nach einem Tiefstand im Jahr 2021 zählte das zuständige Wohnungsbauministerium Ende vergangenen Jahres 53.600 Sozialwohnungen. «Die von uns eingeleitete Trendwende hält in jedem Fall an, das ist sehr erfreulich», sagte Bauministerin Nicole Razavi (CDU) der «Stuttgarter Zeitung» und den «Stuttgarter Nachrichten» (Samstag).