Stuttgart (dpa/tk) – Der Südwesten ist in den Sommerferien. Genau jetzt zieht die Polizei wieder die Zügel an – und kontrolliert landesweit die Autofahrer. Worum geht es bei der «Speedweek»?
Von heute an bis zum 10. August führt die Polizei in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern gezielt Geschwindigkeitskontrollen durch. Das Ziel: Verkehrsteilnehmer sollen sich flächendeckend an die Tempolimits halten. Die Polizei kontrolliert natürlich regelmäßig die Geschwindigkeit – bei der «Speedweek», oft auch als Blitzermarathon bezeichnet, tut sie das aber noch einmal verstärkt und gezielt.
Dem ADAC zufolge gibt es vor allem auf unfallträchtigen Streckenabschnitten und in Gebieten mit besonderer Gefährdungslage deutlich mehr Kontrollen. Dazu zählen Schulen, Altenheime und Kliniken.
Die Polizei überwache vom 4. bis 10. August im gesamten Land verstärkt die Einhaltung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit. Zum Einsatz kommen unter anderem Laserhandmessgeräten, Videofahrzeuge, Blitzer-Anhänger und stationäre Blitzanlagen. Wo genau kontrolliert wird, ist nicht klar: Im Vorfeld gebe man keine Messpunkte bekannt, hieß es.
Es geht nicht nur um Bußgelder und Punkte in Flensburg, sondern vor allem um das Ziel, Leben zu retten: «Hauptunfallursache Nr. 1 für tödliche Verkehrsunfälle ist seit Jahren zu schnelles Fahren», teilte das Innenministerium weiter mit. Das seien auch nicht immer nur Fälle von massiven Tempoüberschreitungen. Bereits wenige Stundenkilometer zu schnell könnten über Leben und Tod entscheiden.
Aus Sicht der Behörden hat die Blitz-Aktion einen präventiven Effekt: Es sollen Menschenleben im Straßenverkehr geschützt werden, damit alle wieder gesund ankommen. «Die Wirkzusammenhänge zwischen Kontrolldruck, Sanktionshöhe und Verhaltensänderung sind wissenschaftlich erwiesen», hieß es. Ziel sei, dass sich die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer flächendeckend und nicht nur punktuell an die geltenden Tempolimits hielten.
Wer mit zu hohem Tempo erwischt wird, muss mit erheblichen Strafen rechnen. Das Bußgeld richtet sich dem ADAC zufolge nach dem Ausmaß der Überschreitung und dem Ort des Verstoßes – innerorts sind die Sanktionen in der Regel höher als außerorts. Bereits ab 16 Kilometern pro Stunde zu schnell drohen mindestens 60 Euro Buße. Ab 26 km/h innerorts sind es 180 Euro, ein Punkt und bei Wiederholungstätern sogar Fahrverbot.
Bei sehr hohen Geschwindigkeitsüberschreitungen – etwa ab 51 Kilometern pro Stunde innerorts – werden 560 Euro fällig. Zudem verhängt werden zwei Punkte und zwei Monate Monat Fahrverbot. Wenn zum Beispiel andere Menschen gefährdet werden, kommen strafrechtliche Konsequenzen hinzu. Genauere Informationen gibt es beim ADAC-Bußgeldrechner.