Bruchsal (pm/dk) – Die Spargelsaison 2025 verlief weitgehend ruhig und ohne größere Zwischenfälle. Wie der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V. (VSSE) mitteilt, passte die Nachfrage über weite Strecken gut zum Angebot. Witterungsbedingt kam es nicht zu Überproduktionen, was Preisverfall verhinderte. Die offizielle Saison endet am 24. Juni – bis zum Johannistag können sich Spargelfans noch über frischen Genuss freuen.
Zwar lagen die Verbraucherpreise zu Saisonbeginn und gegen Ende etwas über dem Vorjahr, insgesamt blieben sie jedoch über längere Zeiträume stabil. Laut Marktanalyst Claudio Gläßer von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mussten Kundinnen und Kunden zeitweise sogar weniger zahlen als 2023 oder 2022 – unter anderem aufgrund von Angebotsaktionen. Gleichzeitig steigen die Produktionskosten weiter an. Simon Schumacher, Vorstandssprecher des VSSE, warnt: „Mit Sorge blicken wir jedoch auf die anstehende Mindestlohnerhöhung 2026.“
Neben dem klassischen weißen Spargel wird auch Grünspargel zunehmend beliebter. Laut VSSE-Berater Dr. Ludger Aldenhoff gibt es inzwischen Betriebe, die ausschließlich dunkelgrüne Sorten von Mai bis Juni anbauen. Auch in Nordrhein-Westfalen hat sich dieser Trend bestätigt. Die Aufnahme des heimischen Grünspargels im Markt sei sehr gut gewesen, so Anbauberater Ralf Große Dankbar.
Die Spargelanbauflächen gehen seit dem Hoch im Jahr 2018 kontinuierlich zurück – eine Reaktion auf die gestiegenen Kosten und den sich wandelnden Markt. Aldenhoff sieht hier einen klaren Trend: „Man baut nur noch so viel an, wie sicher vermarktet werden kann.“ Dies habe einerseits zur Angebotsverknappung geführt, wirke sich aber stabilisierend auf die Preise aus.
Trotz aller Herausforderungen zieht der VSSE ein positives Fazit. „Die Spargelsaison verlief in diesem Jahr unaufgeregt“, so Schumacher. Dennoch mache die Entwicklung kleiner Betriebe Sorgen. Immer mehr Höfe geben die Produktion auf, weil sich die steigenden Kosten kaum noch erwirtschaften lassen.