Region (dk) – In der Südpfalz laufen die Sommerferien schon – auch in Baden-Württemberg stehen sie vor der Tür. Viele Haustierbesitzer fragen sich: Nehme ich mein Tier mit in den Urlaub oder bleibt es daheim? Kerstin van Kan vom Deutschen Tierschutzbund erklärt, worauf es ankommt.
Grundsätzlich rät die Expertin: „Man sollte sich vor der Anschaffung eines Tieres immer Gedanken darum machen, wie und wo das Tier gegebenenfalls im Urlaub, oder beispielsweise auch im Krankheitsfall, gut betreut werden könnte.“
Hunde können in vielen Fällen mit in den Urlaub, „wenn man denn mit dem Auto verreist und sofern das Hotel oder die Ferienwohnung diese Tierhaltung halt auch gestatten“, so van Kan. Bei Reisen in heiße Länder oder bei Fernreisen, etwa mit dem Flugzeug, sollte man den Hund aber lieber zu Hause lassen. „Da sollte man als Tierbesitzer oder als Hundebesitzer auf jeden Fall eher auf das Wohl des Hundes achten und dann in dem Fall wirklich sagen, dann geben wir den Hund in eine Betreuung, zu einer Vertrauensperson, die das Tier vielleicht auch schon kennt.“
Flüge mit Tieren sind aus Sicht des Tierschutzbunds keine gute Idee: „Das ist für das Tier super, super stressig, […] das ist halt für den Hund beispielsweise sehr belastend. Es besteht nämlich keine Möglichkeit zum Freigang für das Tier, so wie auch keine menschliche Betreuung. Und deshalb raten wir grundsätzlich auf Tierschutzsicht davon ab, mit Haustier zu fliegen.“
Für Katzen, kleine Heimtiere oder Vögel gilt: Sie sollten lieber zu Hause betreut werden. Van Kan erklärt: „Katzen sind natürlich auch sehr ortsgebunden und auch kleine Heimtiere oder auch die Ziervögel, die sind schon sehr stressanfällig.“ Hier empfiehlt sie einen Tiersitter, der nach Hause kommt.
Wer mit dem Hund ins europäische Ausland reisen möchte, muss einiges beachten: „Bei Auslandsreisen jetzt beispielsweise mit Hund muss zwingend der EU-Heimtierausweis immer mitgeführt werden und es sollte auch oder es ist auch zwingend notwendig, dass das Tier eine gültige Tollwutimpfung hat.“ Außerdem müsse das Tier mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein. „Hier empfiehlt es sich natürlich, dass diese Nummer des Mikrochips beispielsweise bei FINDEFIX, das ist das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, registriert ist. Wenn das Tier im Urlaub doch mal weglaufen sollte, dann kann es dadurch dem Besitzer oder der Besitzerin relativ zügig auch wieder zugeordnet werden.“
Wenn die Katze allein zu Hause bleibt, reicht es nicht, dass einmal am Tag jemand kurz Futter bringt. „Viele Katzen, die freuen sich natürlich auch, wenn sie mal gekuschelt werden, wenn sich mit denen beschäftigt wird“, sagt van Kan. Deshalb sollte man mit dem Tiersitter genau besprechen, was das Tier braucht. Oft sei es besser, „dass dieser Tierbesitzer dann regelmäßig, vielleicht auch ein oder zweimal über einen längeren Zeitraum auch nach dem Tier schaut.“
Hunde können nicht einfach allein zu Hause bleiben. Van Kan betont: „Entweder zieht der Tiersitter […] in dem Zuhause von dem Hund ein oder der Hund geht mit zum Tiersitter, was bei Hunden meistens nicht so problematisch ist, weil die Tiere sind natürlich gerne nah beim Menschen. Aber alleine lassen kann man den Hund natürlich nicht.“
Ob Hund, Katze oder Kaninchen – entscheidend ist immer, was dem Tier guttut. Wer verreist, sollte vorher genau überlegen, ob die Mitnahme sinnvoll ist oder ob eine gute Betreuung zu Hause die bessere Wahl ist.