"WEB"-Garten

So könnt ihr den Garten in ein Paradies für Wildbienen verwandeln

15. April 2025 , 03:58 Uhr

Region (pm/dk) – Die ersten warmen Sonnenstrahlen locken sie wieder hervor: Wildbienen, Schwebfliegen, Hummeln und Holzbienen starten in die neue Saison. Der NABU Baden-Württemberg ruft deshalb dazu auf, Gärten, Balkone und Terrassen insektenfreundlich zu gestalten – ihn also in einen sogenannten WEB-Garten zu verwandeln, zum Wohnen, Ernähren und Baden!

Tipp 1: Nisthilfen aus Hartholz – gut durchdacht statt nur dekorativ

Nicht jedes Insektenhotel erfüllt seinen Zweck. Selbst gebaute Nisthilfen bieten Wildbienen bessere Bedingungen – vorausgesetzt, einige Regeln werden beachtet. NABU-Insektenexperte Martin Klatt empfiehlt: „Verwenden Sie Harthölzer wie Buche, Eiche oder Esche und bohren Sie verschieden große Löcher (3–9 mm) ins Längsholz – niemals ins Stirnholz.“ Wichtig sind saubere Bohrlöcher, rund 10 Zentimeter tief, mit glatt geschliffenen Rändern, damit sich die Bienen nicht verletzen. Diese Nisthilfen werden von Arten wie der Gehörnten Mauerbiene oder der Rostroten Mauerbiene gerne angenommen.

Auch natürliche Hohlräume wie Ritzen an Hauswänden, Käfergänge im Totholz oder Felsspalten sind wertvolle Nistplätze.

Tipp 2: Kinderstuben im Boden – Wildbienen lieben Sand

Etwa 75 Prozent der heimischen Wildbienen nisten im Boden. Ein ungenutzter Sandkasten, eine trockene Böschung oder eine Sandecke im Garten bieten ideale Bedingungen. Wer gezielt helfen möchte, kann ein Sandarium anlegen: Eine Mulde von 40 x 40 x 30 Zentimetern, gefüllt mit einer Mischung aus Sand, Lehm und Erde, möglichst frei von Bewuchs, bietet perfekte Voraussetzungen. Auch Lehm- und Lösswände oder markhaltige Stängel von Pflanzen wie Brombeere und Königskerze dienen als Brutstätten.

Tipp 3: Trinkstellen für heiße Tage

Durch heiße Sommer fehlt es Insekten oft an Wasser. Der NABU rät, flache Schalen mit frischem Wasser bereitzustellen – ergänzt mit Moos oder Steinen als Landehilfe. Auch ein Bachlauf, Teich oder Quellstein versorgt Wildbienen, Vögel und Igel mit Wasser. Ein Holzbrett im Teich hilft als Landeplatz und rettender Ausstieg.

Tipp 4: Vielfalt blühen lassen

Ein vielfältiges Blütenangebot ist für viele Insekten lebenswichtig. Besonders beliebt sind:

  • Lippenblütler wie Lavendel, Thymian, Wiesen-Salbei

  • Doldenblütler wie Wilde Möhre, Wiesen-Bärenklau

  • Korbblütler wie Schafgarbe, Flockenblume, Alant

  • Glockenblumen für Sand- und Schmalbienen

  • Wildpflanzen wie Acker-Senf, Natternkopf, Bitterkraut

Diese Pflanzen bieten nicht nur Nahrung, sondern ziehen auch gezielt bestimmte Wildbienenarten an – vom Schachbrettfalter bis zur Gold-Furchenbiene.

Weitere Infos und Unterstützung

Wer noch tiefer einsteigen möchte, findet HIER hilfreiche Anleitungen für Nisthilfen, Pflanztipps und Infos zur Wildbienen-Patenschaft. Denn jeder bienenfreundlich gestaltete Quadratmeter hilft – und bringt Leben, Farbe und Summen in den eigenen Garten.

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