Feldberg (pm/dk) – Am Feldberg im Schwarzwald ist die Skisaison jetzt offiziell losgegangen. Bei Sonne und blauem Himmel liefen am Donnerstag bereits die ersten Lifte – zunächst für Jahreskarteninhaber. Trotz Werktag waren laut Hochschwarzwald Tourismus GmbH schon am Morgen viele Skifans auf den Pisten unterwegs. Ab Freitag dürfen dann auch alle anderen Gäste auf die Bretter.
Zum Start sind am Feldberg erst einmal vier Anlagen geöffnet, darunter der Grafenmattlift 1, die Feldbergbahn und der Resilift. Nach und nach sollen weitere Lifte dazukommen. Ab dem 5. Dezember sollen voraussichtlich alle Hauptbahnen in Betrieb sein. Der aktuelle Schneebericht spricht von 40 bis 60 Zentimetern gebundenem Neuschnee. Allein am Mittwoch seien rund 25 Zentimeter dazu gekommen. Fürs Wochenende seien die Pisten laut Sprecherin „bestens präpariert“ und die Bedingungen „perfekt“.
Nicht nur am Feldberg stehen die Betreiber in den Startlöchern. In den meisten Skigebieten im Südwesten konnten die Lifte bisher aber wetterbedingt kaum laufen – abgesehen etwa vom Kaibenlochlift am Kandel. Auf der Schwäbischen Alb bleibt es laut Tourismusverband vorerst bei Stillstand: Für die rund 70 Skilifte dort reicht der Schnee aktuell noch nicht aus.
Bei vielen Liftbetreibern schwingt trotz Saisonstart die Sorge mit. Wegen des Klimawandels gebe es weniger Betriebstage, sagt Sebastian Stiegeler, Bürgermeister von Höchenschwand. Selbst auf 1.000 Metern sei man nicht mehr schneesicher. Auch hohe Kosten, etwa für Personal, machen den Verantwortlichen zu schaffen. Stiegeler rechnet damit, dass seine Gemeinde irgendwann vom alpinen Skisport Abschied nehmen und stattdessen stärker auf Winterwandern und Schneeschuhwandern setzen wird.
Am Todtnauberg berichten die Betreiber von rückläufigen Besucherzahlen und im Schnitt acht bis zehn Betriebstagen weniger pro Jahr als noch vor zehn Jahren. Investiert werde dort nur noch in Ganzjahresprojekte, reine Winterinvestitionen seien kaum noch geplant. Ein kleiner Skiliftbetreiber auf der Schwäbischen Alb, Daniel Brühl, sagt, man plane nur noch von Saison zu Saison und habe auch schon ans Aufgeben gedacht. Auch die Skigesellschaft Seibelseckle in Seebach sieht unsichere Winter als großes Problem, dort seien die Betriebstage dank Beschneiung aber stabil geblieben.
An der Belchen-Seilbahn sind die Betriebstage in den vergangenen drei Jahren laut Geschäftsführer Klaus Peter Rudiger stark zurückgegangen. Investitionen in den Wintersport seien deshalb ausgesetzt. Außerdem fehle Nachwuchs bei den Stammkunden: Viele Saisonkartenbesitzer seien aus Altersgründen nicht mehr aktiv oder bereits verstorben, neue kämen kaum nach.
Der Deutsche Wetterdienst geht davon aus, dass vorerst kein Schneenachschub kommt. Bis weit in die kommende Woche sei kein neuer Schnee zu erwarten. Auch am Feldberg könne das Wetter in den nächsten Tagen zwischen Regen und Schnee wechseln. Der Hinweis der Wetterexperten: Wer den Schnee nutzen will, sollte sich beeilen.