Sinzheim (dpa/dk) – Gute Nachrichten für die Menschen in Sinzheim: Nach zwei Wochen mit Einschränkungen hat die Stadt Entwarnung gegeben – das Trinkwasser kann wieder uneingeschränkt verwendet werden. Nach Angaben der Stadtverwaltung sei das Wasser nun auch für Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und Stillende unbedenklich.
Grund für die Warnung war ein zu hoher Gehalt der Chemikalie PFOA (Perfluoroctansäure) im Leitungswasser. Betroffen waren die Ortsteile Schiftung, Leiberstung, Halberstung und Müllhofen. Durch mehrfache Netzspülungen wurde das gesamte Wassernetz ausgetauscht – nun sei die Belastung vollständig beseitigt, teilte die Stadt mit.
Bei einer Untersuchung vom 28. Oktober wurde ein Wert von unter 0,001 Mikrogramm PFOA pro Liter festgestellt – deutlich unter dem Vorsorgewert des Umweltbundesamts von 0,050 Mikrogramm pro Liter. Zuvor war im Sinzheimer Leitungsnetz ein Wert von 0,059 Mikrogramm gemessen worden.
PFOA gehört zur Gruppe der PFAS (per- und polyfluorierten Alkylverbindungen), die wegen ihrer extremen Beständigkeit auch als „Ewigkeitschemikalien“ bekannt sind. Sie werden in zahlreichen Industrie- und Alltagsprodukten eingesetzt – von Regenjacken über beschichtete Pfannen bis hin zu Kosmetika. PFAS stehen im Verdacht, Gesundheitsschäden an Leber, Nieren und Hoden zu verursachen.
Die Europäische Union diskutiert derzeit ein Verbot der Stoffgruppe, um langfristig die Belastung von Umwelt und Trinkwasser zu reduzieren.