Landau (pm/tk) – Das Team des Zoo Landau hat einen lang ersehnten Neuankömmling begrüßt. Die Sibirische Tigerin Daria ist aus dem ungarischen Debrecen in der Pfalz gezogen.
Daria hat die Reise gut überstanden. Zunächst noch etwas schüchtern, lernt sie in den kommenden Tagen ihre Innen- und Vorgehege kennen. Die Tigerin und das Landauer Pflegerteam haben so zudem die Gelegenheit, sich ganz in Ruhe miteinander vertraut zu machen.
Für die im August 2017 geborene Raubkatze wurde im Rahmen des koordinierten Ex-situ-Programms (EEP) ein neuer Haltungsplatz gesucht. Ursprünglich war vorgesehen, dass Daria zusammen mit ihrer Schwester Dana nach Landau reist. Unglücklicherweise hatte sich Dana verletzt und war damit zunächst nicht transportfähig. Ob und wann sie nach Landau nachreisen wird, steht noch nicht fest.
Nach dem Tod der beiden hochbetagten Landauer Tiger Igor und Ninoschka im Sommer letzten Jahres hatte der Koordinator des EEP den aktuellen Transfer empfohlen. Im Zoo Landau werden nach derzeitigem Stand allerdings auch weiterhin keine Sibirischen bzw. Amur-Tiger gezüchtet. Obwohl auch diese Tigerunterart in der Natur stark gefährdet ist, wird die Zucht in den Zoos begrenzt, auch um Platzprobleme zu vermeiden.
Männliche Sibirische Tiger sind die größten Raubkatzen der Welt und können ein Gewicht von bis zu 300 Kilogramm erreichen. Weibliche Individuen sind mit unter 200 Kilogramm deutlich leichter. Ursprünglich kommt diese Tigerunterart im Grenzgebiet zwischen China, Nordkorea und Russland im Gebiet des auch namensgebenden Amur-Flusses vor. Um 1900 lebten insgesamt noch etwa 100.000 Tiger in einem Verbreitungsgebiet, das sich vom Schwarzen Meer zur Küste des Pazifischen Ozeans und den Großen Sunda-Inseln über 30 asiatische Länder erstreckte. Heute gibt es im Ganzen schätzungsweise noch ca. 5.500 wildlebende Tiger, die nur noch inselartig vorkommen.