Karlsruhe (pm/mt) – HolliE ist der Name eines multifunktionalen Serviceroboter. Als erster seiner Art geht er den Mitarbeitern im Städtischen Klinikum Karlsruhe beim Alltag zur Hand.
HolliE ist 1,6 Meter groß und hat seit dieser Woche seinen Dienst im Städtischen Klinikum Karlsruhe gestartet. Dort wird er gerade in Haus M von Pflegekräften und Patienten im Realbetrieb getestet. Er hat sogar sein eigenes Zimmer, in dem seine Grundfunktionen überprüft werden. 2,6 Millionen Euro vom Land fließen in das Projekt HolliECares. „Der Serviceroboter hat das Potential, unseren Pflegekräften bestimmte wiederkehrende Tätigkeiten abzunehmen und sie dadurch punktuell zu entlasten“, sagt Elvira Schneider, Pflegedirektorin am Städtischen Klinikum Karlsruhe. „Natürlich wird er nie eine menschliche Pflegefachkraft ersetzen können, aber das ist auch gar nicht die Motivation des Projekts.“
HolliE kommt in dieser Woche in drei verschiedenen Aufgabenfeldern zum Einsatz: Der Roboter kann bei der Kontrolle von Materialbeständen behilflich sein und Medikamentenschränke befüllen und verwalten. Im Bereich der Pflegeassistenz kann der Roboter gehfähige Patienten zu ihren Untersuchungen begleiten, sowie Patienten zu Bewegungsübungen auffordern und per Tablet anleiten. Ein weiterer Bereich der Pflege, der viel Zeit in Anspruch nimmt, ist die Wunddokumentation. Auch hier hat HolliE das Potential, Pflegefachkräfte enorm zu entlasten, indem er mittels Sprachsteuerung und integrierter Hardware Bilder anfertigt und alle wichtigen Daten automatisch in die Wunddokumentation übernimmt.
„HoLLiE wurde in Karlsruhe im Forschungszentrum für Informatik (FZI) – House of Living Labs – am KIT entwickelt und verbessert sich stetig. Mittlerweile kann er Serviceaufgaben sicher übernehmen und wird nun bei uns im Klinikum in einer realistischen Mensch-Roboter-Zusammenarbeit in der Pflege getestet“, freut sich Prof. Dr. Uwe Spetzger, der 2019 zusammen mit Markus Heming dieses Projekt angeschoben hat. Eine zweite Testphase ist für Ende des laufenden Jahres im Klinikum geplant. „Die Testergebnisse und Rückmeldungen der Patienten und Pflegefachkräfte sind für uns sehr wertvoll und fließen nun in die weitere Entwicklung ein. Im Herbst werden wir dann wieder einen Schritt weiter sein“, resümiert Anne Gebert, Projektkoordinatorin des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung, abschließend.