Straubenhardt-Langenalb (pol/dk) – Ein vermeintlicher Unfall, eine angebliche Kaution und eine geschickte Betrügerin: In Straubenhardt wurde am Freitag eine ältere Dame Opfer eines sogenannten Schockanrufs. Die Polizei warnt eindringlich vor dieser Masche – und gibt Tipps, wie Ihr Euch und Eure Angehörigen schützen könnt.
Mit dieser drastischen Lüge begann am Freitagnachmittag ein Betrug, der einer Seniorin im Straubenhardter Ortsteil Langenalb mehrere Tausend Euro kostete. Eine angebliche Polizistin behauptete am Telefon, dass der Sohn der Frau in einen tödlichen Unfall verwickelt sei – und nur eine hohe Kautionszahlung könne ihn vor dem Gefängnis bewahren.
Die Täter am anderen Ende der Leitung gingen dabei hochprofessionell vor: Über längere Zeit wurde die Seniorin in ein Gespräch verwickelt, mit psychologischem Druck und geschickter Gesprächsführung. Letztlich übergab sie gegen 17 Uhr das geforderte Bargeld an eine Abholerin im Bereich der Marxzeller Straße.
Die Abholerin wird wie folgt beschrieben:
etwa 170 cm groß
ca. 40 Jahre alt
dunkelhäutig
schwarze, glatte Haare, zum Dutt gebunden
dunkle Kleidung
sprach akzentfreies Deutsch
Die Kriminalpolizei Pforzheim hat die Ermittlungen übernommen. Zeugen, die am Freitag rund um 17 Uhr in der Marxzeller Straße verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 07231 186-4444 beim Kriminaldauerdienst zu melden.
Immer wieder geben sich Betrüger am Telefon als Polizisten, Richter oder Staatsanwälte aus, um Menschen zur Übergabe von Bargeld oder Wertgegenständen zu drängen. Dabei nutzen sie oft technische Tricks, um auf dem Display der Angerufenen sogar die 110 oder echte Nummern lokaler Behörden anzeigen zu lassen.
Damit Euch das nicht passiert, hier die wichtigsten Tipps der Polizei:
Misstrauisch bleiben: Behörden fordern niemals Bargeld am Telefon!
Niemals Geld übergeben – schon gar nicht an Unbekannte.
Keine Auskünfte über Vermögensverhältnisse am Telefon geben.
Selbst zurückrufen: Bei Zweifeln unbedingt selbst bei der echten Behörde anrufen – Nummer eigenständig heraussuchen.
Nicht unter Druck setzen lassen: Lieber auflegen als in Panik verfallen.
Vertrauenspersonen einbeziehen: Sprecht mit Familie oder Nachbarn, wenn Ihr unsicher seid.