Bretten (dpa/tk) – Eine Stadt unter Schock: Mutterkonzern BSH will sein Werk in Bretten bis 2028 schließen. 980 Mitarbeiter stehen vor einer ungewissen Zukunft.
Schon am Freitagabend trudelte die Nachricht ein und sorgt seitdem für viel Gesprächsstoff: Der Münchener Hausgerätehersteller BSH will sich angesichts einer schwächelnden Nachfrage von rund 1.400 Beschäftigten in Deutschland trennen.
Am stärksten betroffen ist der Standort Bretten: Hier soll bis zum Ende des ersten Quartals 2028 unter anderem die Produktion von Herden und Dunstabzugshauben sowie die Logistik eingestellt werden. Etwa 980 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien davon betroffen. Zudem solle die Waschmaschinenproduktion im brandenburgischen Nauen bis Mitte 2027 auslaufen.
«Uns ist bewusst, dass ein solcher Schritt mit Sorgen und Unsicherheiten verbunden ist», sagte Matthias Metz, Vorsitzender der BSH-Geschäftsführung. Er sei das Ergebnis einer intensiven Analyse der Geschäftslage. BSH wolle nun mit der Vertretung der Arbeitnehmer nach sozialverträglichen Lösungen suchen.
Die IG Metall und der Brettener Betriebsrat forderten die Geschäftsführung auf, die Pläne zu verwerfen und über Zukunftskonzepte zu sprechen. «Wir fordern Transparenz und echte Mitbestimmung – nicht vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden», sagte Betriebsratsvorsitzender Kristian Kipcic-Suta.
Auch der Brettener FDP-FDP-Landtagsabgeordnete Christian Jung will für den Neff-Standort kämpfen. In der Regierungsbefragung am Donnerstag will Jung im Landtag wissen, welche Pläne die Landesregierung für die Rettung des Traditionswerks hat. Danach ist ein Gespräch mit der IG Metall geplant.