Wie ihr vorbeugt erfahrt ihr hier

Schmerzen am Schreibtisch – Ursache und Abhilfe

17. April 2025 , 06:00 Uhr

Region (ms) – Wenn es um Berufskrankheiten geht, denken viele zuerst an körperlich anstrengende Jobs – etwa auf dem Bau, in der Pflege oder im Handwerk. Doch auch klassische Büroarbeit hat ihre Tücken. Immer mehr Menschen klagen über Rücken-, Nacken- oder Kopfschmerzen – ausgelöst durch zu langes und falsches Sitzen.

Was genau dahinter steckt und wie wir diesen typischen Bürokrankheiten vorbeugen können, erklärt Sportwissenschaftler und Physiotherapeut Dr. Joachim Merk.

Der menschliche Körper ist nicht fürs Sitzen gemacht

Warum so viele Büroangestellte betroffen sind, ist laut Dr. Merk schnell erklärt: Unser Körper ist evolutionär auf Bewegung ausgelegt – Laufen, Jagen, Sammeln. Stundenlanges Sitzen widerspricht dieser natürlichen Bestimmung. Besonders problematisch ist dabei die einseitige Haltung, die viele im Büroalltag einnehmen – oft stundenlang ohne Ausgleich.

Typische Beschwerden: Wenn der Rücken streikt und der Kopf schmerzt

Wer stundenlang am Schreibtisch sitzt, riskiert Muskelverspannungen – vor allem im unteren Rücken sowie im Schulter- und Nackenbereich. Auch Schmerzen in den Händen, etwa durch ständiges Arbeiten mit Maus und Tastatur, sowie das Karpaltunnelsyndrom treten immer häufiger auf. Hinzu kommen Kopfschmerzen, Schlafprobleme und Stresssymptome – klassische Begleiterscheinungen eines bewegungsarmen Büroalltags.

Haltung zeigen – aber richtig!

Wie lassen sich Fehlhaltungen am Arbeitsplatz vermeiden? Dr. Merk rät zu kleinen Veränderungen mit großer Wirkung:

Solche einfachen Maßnahmen helfen dabei, den Bewegungsapparat zu entlasten – und sind auch mitten im Arbeitstag gut umzusetzen.

Aktiv bleiben – auch außerhalb des Büros

Vorbeugung beginnt aber nicht nur am Schreibtisch. Auch im Alltag ist Bewegung entscheidend. Egal ob Spaziergänge, Yoga, Radfahren oder Krafttraining im Fitnessstudio – regelmäßiger Ausgleich ist der Schlüssel.

Hilfreich sind auch höhenverstellbare Schreibtische und ergonomische Bürostühle, um die Sitzposition regelmäßig zu ändern. Viele Arbeitgeber bezuschussen diese mittlerweile.

Akute Schmerzen – was tun, wenn’s doch mal zwickt?

Wenn der Schmerz schon da ist, können laut Dr. Merk Dehnübungen und sanfte Bewegung oft helfen. Unterstützend lassen sich auch lokale Schmerzmittel wie Gele verwenden, die direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden – z. B. bei Rücken-, Nacken- oder Armschmerzen. Wichtig ist dabei eine gute Verträglichkeit und gezielte Wirkung.

Halten die Beschwerden an oder treten immer wieder auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Wann Physiotherapie sinnvoll ist

Leichte Beschwerden lassen sich oft durch mehr Bewegung und bewusste Sitzhaltung in den Griff bekommen. Rückenkurse oder andere Präventionsangebote – häufig sogar bezuschusst von den Krankenkassen – können ebenfalls helfen.

Wenn das nicht ausreicht, ist eine Physiotherapie der nächste sinnvolle Schritt. Hier können Schmerzen gezielt behandelt und individuelle Übungen zur Vorbeugung vermittelt werden.

Fazit: Sitzen ist das neue Rauchen – Zeit, gegenzusteuern

Auch wenn der Bürojob auf den ersten Blick bequem erscheint – unser Körper leidet unter dem Bewegungsmangel. Wer frühzeitig auf Haltung, Bewegung und Ausgleich achtet, kann vielen Beschwerden wirksam vorbeugen.

Mehr Infos zum Thema findet ihr auch auf:
👉 www.doc-gegenschmerzen.de

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