Schienenchaos in Karlsruhe - Ergebnisse des Gutachtens liegen vor

18. Mai 2022 , 06:00 Uhr

Karlsruhe (pm/mt) – Jetzt gibt es endlich Klarheit: Nach dem hitzebedingtem Millionenschaden durch die aus dem Gleisbett gelöste Vergussmasse letztes Jahr in Karlsruhe liegen jetzt die Ergebnisse der Gutachter vor. Das verwendete Material ist Ursache des Schadens. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe wollen deswegen die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) finanziell in Regress nehmen.

Schwierigste Zeit des Jahres

Der 15. Juni 2021 und die darauffolgenden Wochen waren für die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) mit Sicherheit die schwierigste Zeit des gesamten Jahres: An diesem Tag hatte sich – vom Bereich Moltkestraße in Karlsruhe ausgehend – hitzebedingt Fugenvergussmasse aus dem Gleisbett gelöst und anschließend in weiten Teilen des Karlsruher Stadtgebiets zahlreiche Strecken und Fahrzeuge verschmutzt. Die aus dem Gleisbett gelöste Vergussmasse war von zahlreichen Fahrzeugen mitgeschleppt und entlang der Strecken verteilt worden, bevor der Bahnbetrieb sogar kurzzeitig komplett eingestellt werden musste.

Gutachter haben intensiv nach Ursache gesucht

Die Kosten für die Schäden an Fahrzeugen, Gleisen und Weichen sowie für die aufwendigen Reinigungsarbeiten durch zahlreiche Mitarbeiter, das Technische Hilfswerk, städtische Kollegen und externe Spezialfirmen liegen in Millionenhöhe. Nun liegen sämtliche Abschlussberichte der Gutachter vor. Die haben sich in den vergangenen Monaten intensiv damit befasst, aus welchem Grund sich die Vergussmasse überhaupt bei steigenden Temperaturen aus dem Gleisbett lösen konnte.

Beschädigung geht vom Bereich Moltkestraße aus

„Die Gutachten belegen eindeutig, dass die großflächigen Beschädigungen vom Bereich Moltkestraße ihren Ausgang genommen haben. Die VBK werden nun die Arbeitsgemeinschaft ARGE aus mehreren beteiligten Firmen, von der das Material im Auftrag der VBK an dieser Stelle einst eingebaut wurde, finanziell für den entstandenen Millionenschaden in Regress nehmen“, sagt Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer der AVG und der VBK. Ein entsprechendes Schreiben wurde an die ARGE verschickt. Am Mittwoch wird sich zudem auch der Aufsichtsrat der VBK mit diesem Thema befassen.

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