Schatten in der Nacht - Riesiger Borstenwurm im Naturkundemuseum Karlsruhe

05. April 2025 , 09:30 Uhr

Karlsruhe (dpa/nr) – Wer wohnt da bloß? Rätselhafte Spuren im Korallenriff des Karlsruher Naturkundemuseums hatten Experten ins Grübeln gebracht. Das Geheimnis ist nun gelüftet und wirft neue Fragen auf.

Ein Aprilscherz?

Dunkle Schatten in der Nacht, immer wieder Fressschäden und schleimartige Röhren am Korallenriff des Karlsruher Naturkundemuseums. Experten rätselten jahrelang und sind nun auf die Spur eines besonderen und ein bisschen unheimlichen Riffbewohners gekommen. Ausgerechnet am 1. April wurde ein riesiger, etwa eineinhalb Meter langer Borstenwurm tot auf dem Grund des Korallenbeckens im Vivarium entdeckt. „Als ich das hörte, habe ich erst an einen Aprilscherz geglaubt“, sagte Martin Husemann, der Direktor des Hauses.

Der Leiter des Vivariums, Johann Kirchhauser, hatte seit langem einen Verdacht gehegt: „Zweimal schon hatte ich nachts mit der Taschenlampe was gesehen, was sich plötzlich ins Riff zurückgezogen hat“, erzählt er. „Das hat mich hellhörig gemacht.“ Er tippte auf einen Aalfisch oder eben einen Borstenwurm. Sogar eine Falle habe er vor Jahren gebastelt, nach zwei Monaten aber mangels Erfolg wieder abgebaut.

Unbekannte Borstenwurmart?

Um welche Gattung und Art es sich handelt, ist noch offen. Derzeit gehe man aber davon aus, dass sie zum Verwandtschaftskreis des sogenannten Bobbitwurms stamme, wie Husemann weiter sagte. Im Naturkundemuseum würden nun DNA-Proben untersucht, außerdem habe man zwei in Deutschland und Norwegen arbeitende Borstenwurm-Experten um Rat gebeten. Leider fehle dem Tier der Kopf, berichtete Kirchhauser. Das mache die schnelle Bestimmung der Art schwierig. Es gebe rund 10.000 Borstenwurmarten.

Das Tier muss etwa zehn Jahre lang in dem Becken gehaust haben: Vermutlich als Borstenwurm-Baby hatte es sich in lebendem Korallenriffgestein versteckt, das seinerzeit aus Indonesien für den Aufbau eines Korallenriffes im Naturkundemuseum eingeflogen worden war. Dort wuchs er dann im Verborgenen zu beachtlicher Größe heran. „Es ist schon etwas Besonders, dass so ein großes Tier da so lange unentdeckt vor sich hin gelebt hat“, sagte Husemann.

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