Karlsbad (pm/lk) – Wie in vielen anderen Kommunen haben sich Saatkrähen in den letzten Jahren um den Rathausplatz in Langensteinbach angesiedelt. Da sie viel Lärm machen und die Umgebung dort stark verkoten findet ihre Anwesenheit nicht nur Befürworter. An die Gemeindeverwaltung von Karlsbad werden Forderungen gestellt, etwas gegen die Tiere zu unternehmen.
Es ist kein schönes Bild auf dem Rathausplatz in Karlsbad-Langensteinbach: weiße Kotflecken überziehen Straßen, Mauern und Laternenmasten. Zahlreiche Saarkrähen haben sich in den Bäumen um den Platz angesiedelt und mit ihnen kamen auch ihre Hinterlassenschaften. Das ist vielen Anwohnern ein Dorn im Auge, weshalb sie sich bei der Gemeindeverwaltung beschwert haben. Allerdings gestaltet sich die Situation etwas schwierig.
Die Saatkrähen stehen nämlich unter Naturschutz, da sie Ende der 1950er Jahre praktisch ausgerottet waren. In Baden-Württemberg existierten 1957 noch 62 Brutpaare. Zwar hat sich der Bestand seitdem wieder erholt, doch die schwarzen Vögel stehen immer noch unter Artenschutz. Sie bevorzugen sichere Lebensräume in den Innenstädten mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot und keinen natürlichen Feinden.
Die Tiere dauerhaft vom Rathausplatz in Langensteinbach zu vertreiben, ist aber gar nicht so einfach. Leere Nester abzuräumen ist nur mit Genehmigung der Naturschutzbehörde erlaubt. Außerdem hätten Erfahrungen aus anderen Städten gezeigt, dass die Vögel gar nicht erfolgreich vergrämt werden könnten. Sie hätten immer wieder neue Nester in ihren Brutbäumen gebaut, auch wenn die alten Gelege abgeräumt wurden. Oder sie hätten in Splitterkolonien nahestehende Bäume besiedelt. So wären die Probleme oft nur verlagert und teilweise sogar noch vermehrt worden.
Nach der Brut- und Aufzuchtzeit der Krähen wird sich die Gemeindeverwaltung zusammen mit den Naturschutzbehörden Gedanken machen, ob und was in Langensteinbach zur Eindämmung der Krähen getan werden kann.