Risiko eines Schweinepest-Ausbruchs in Ferienzeit besonders hoch

02. September 2023 , 12:17 Uhr

Das Risiko eines erneuten Ausbruchs der Schweinepest in der Ferienzeit ist laut Agrarministerium besonders hoch. Reisende könnten Schweinefleischprodukte aus Risikogebieten mitbringen und verbreiten. Deswegen habe das Ministerium Videos zur Information und Sensibilisierung produziert.

Plakate und Werbung für das Säuchen Schutzgesetz

Diese seien unter anderem über Infoscreens mit einem Schwerpunkt auf Bahnhöfen sowie am Stuttgarter Flughafen in den ersten Ferienwochen ausgestrahlt worden. Dies werde in den beiden letzten Ferienwochen wiederholt. «Auf der Homepage des Ministeriums sind auch umfangreiche Warnhinweise, Flyer, Poster und Handzettel in vielen Sprachen abrufbar», sagte ein Ministeriumssprecher. Entsprechende Warnhinweise seien beispielsweise auch entlang der Autobahnen an den Raststätten dauerhaft angebracht.

Speiseabfälle können Auslöser sein

Der letzte Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Forchheim (Landkreis Emmendingen) Ende Mai 2022 geht nach Auskunft des Agrarministeriums wahrscheinlich darauf zurück, dass Schweine Zugang hatten zu unsachgemäß entsorgten, virushaltigen Speiseabfällen. Das Friedrich-Löffler-Institut habe Ende September des vergangenen Jahres in seiner Bewertung mitgeteilt, dass auf Grund der vorliegenden Untersuchungen ein Eintrag aus Deutschland mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden könne.

Präventionen gegen die Schweinepest

Baden-Württemberg bereitet sich laut dem Ministerium seit Jahren intensiv auf einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest vor. Ein 12-Punkte-Maßnahmenplan solle eine Einschleppung der Schweinepest nach Baden-Württemberg möglichst verhindern, einen Ausbruch frühzeitig erkennen beziehungsweise einen Seuchenausbruch erfolgreich bekämpfen.

Ständige Kontrollen und Übungen

Darüber hinaus seien die Untersuchungen bei Wildschweinen und bei Auslauf- und Freilandhaltungen von Hausschweinen intensiviert worden. «Bei diesen Betrieben liegt ein Hauptaugenmerk auch auf der Einhaltung der vorgeschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen. Allen Schweinehaltern wird von Seiten des Ministeriums dringend empfohlen, ihre Biosicherheitsmaßnahmen dahingehend zu überprüfen. Dies erfolgt in Form von Pressemitteilungen und Artikeln in der Fachpresse, sowie ausführliches Informationsmaterial.» Im vergangenen April gab es eine Übung zu dieser Tierseuche. Die Erkenntnisse würden nun ausgewertet. Die Krankheit ist eine für den Menschen ungefährliche Virusinfektion. Für Haus- und Wildschweine ist sie jedoch höchst ansteckend und verläuft in der Regel tödlich. Der erste Fall in Deutschland wurde am 10. September 2020 bei einem Wildschwein in Brandenburg nachgewiesen.

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