Karlsruhe (pm/dk) – Mit fünf Athletinnen und Athleten bei gleich zwei internationalen Wettbewerben haben die Rheinbrüder Karlsruhe am vergangenen Wochenende ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Während Tim Bechtold beim Kanu-Weltcup im polnischen Poznan im Deutschlandvierer überzeugte, sammelte der Nachwuchs in Bratislava kräftig Medaillen. Auch ein Weltcup-Sieg für das neuformierte Damenboot unter Leitung des Karlsruher Trainers Ralf Straub sorgt für Jubel.
Beim zweiten Weltcup der Saison in Poznan (Polen) mischte der Knielinger Tim Bechtold erneut im internationalen Spitzenfeld mit. Im C4 über 500 Meter belegte er mit seinen Teamkollegen Tim Hecker (Berlin), Florin Bange und Michael Müller (beide Potsdam) einen soliden sechsten Platz. Bereits beim Saisonauftakt in Szeged (Ungarn) hatte der 23-Jährige bewiesen, dass er mit der Weltspitze mithalten kann.
Noch erfolgreicher lief es für das Damenboot unter Leitung von Ralf Straub, dem Damentrainer des Deutschen Kanu-Verbands aus Karlsruhe. Nach dem Karriereende von Sarah Brüßler stellte Straub seine Mannschaft neu zusammen – mit Erfolg. Gemeinsam mit Hannah Spielhagen (Potsdam) gelang dem Team in Poznan der erste Weltcup-Sieg vor Ungarn und Polen. Schon in Szeged hatten die Frauen mit Bronze gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist.
Gleichzeitig überzeugten die Karlsruher Nachwuchsathletinnen und -athleten bei der stark besetzten internationalen Regatta in Bratislava, an der 21 Nationen teilnahmen. Mit dabei: die Rheinbrüder Undine Horakh, Nils Böhm, Cheyenne Heidl und Marie-Sophie Syskowski, begleitet von Maren Knebel, Bundesauswahltrainerin und Doppelweltmeisterin von 2007.
Im Zweierkajak über 1000 Meter holte die 17-jährige Undine Horakh mit Partnerin Nathalie Lange (Magdeburg) Gold. Mit einem Start-Ziel-Sieg dominierten sie das Rennen vor der Türkei und Frankreich. Über die olympische 500-Meter-Distanz verpasste das Duo das Podium nur knapp und wurde Vierte.
Als nationaler Qualisieger über 200 Meter trat Nils Böhm im C1 an, musste sich nach einem schwachen Start im engen Finale aber mit Platz fünf begnügen. Dafür gelang ihm mit den Teamkollegen Arthur Hoppe, Arjen Vandersee (beide Potsdam) und Fabio Scheler (Leipzig) im Vierercanadier über 500 Meter ein zweiter Platz hinter Polen – und damit die verdiente Silbermedaille.
Auch Cheyenne Heidl zeigte starke Leistungen: Im Einercanadier über 200 Meter holte sie Bronze hinter der deutschen Junioren-Weltmeisterin Carlotta Loske und der Französin Lisa Cornez. Gemeinsam mit Marie-Sophie Syskowski paddelte sie im C4 über 500 Meter auf Silberrang. Über 1000 Meter wurden die beiden Vierte, über 500 Meter landeten sie auf Platz sechs.
Nach dem Rückzug langjähriger Leistungsträgerinnen wie Sarah Brüßler, Gesine Ragwitz und Katinka Hofmann zeigen die jungen Rheinbrüder, dass der Verein weiterhin zu den stärksten Adressen im deutschen Kanu zählt. Auswahltrainerin Maren Knebel zieht eine positive Bilanz:
„Mit den eingefahrenen Ergebnissen können wir mehr als zufrieden sein. Natürlich gibt es immer etwas zu verbessern, um den nächsten Schritt nach vorne zu machen.“
Die Ergebnisse gelten als wichtige Standortbestimmung vor den Saisonhöhepunkten: Die Junioren- und U23-WM steht Ende Juli an, auch die Nominierungen für EM und WM werden in den kommenden Trainingslagern auf Basis der Leistungen vergeben.