Radfahren im Winter: Mit der richtigen Vorbereitung sicher unterwegs

02. Februar 2025 , 11:40 Uhr

Region (pm/dk) – Im Winter radeln? Für viele eine Überwindug, bei den kälteren Temperaturen. Doch wie die Referentin für Mobilität und Verkehr beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Baden-Württemberg, Mirjam Brinkmann, erklärt, können Radfahrende den Winter dennoch sicher und gesund genießen.

Glatteis, Schnee und Laub

„Im Winter gibt es einige Herausforderungen für Radfahrende“, so Brinkmann. Besonders die nicht gereinigten oder geräumten Radwege seien problematisch. „Glatteis, Schneeschichten oder auch heruntergefallenes Laub können den Radweg unsicher machen“, beschreibt sie eine der größten Gefahren für Radfahrende in dieser Jahreszeit. Außerdem stellt das kühle Wetter selbst eine Herausforderung dar, vor allem, wenn es regnet und dunkel wird. Hier sind Radfahrende oft schwer zu sehen, insbesondere bei dunkler Kleidung.

Der richtige Fahrstil für Winterbedingungen

Doch auch bei diesen erschwerten Bedingungen ist Radfahren im Winter nicht unmöglich. Im Gegenteil: „Radfahren im Winter ist extrem gesund für das Herz-Kreislaufsystem und eine gute Möglichkeit, in Bewegung zu bleiben“, betont Brinkmann. Für eine sichere Fahrt ist ein angepasster Fahrstil unerlässlich. „Im Winter muss man mit reduziertem Tempo fahren, ausreichend Abstand zum Vordermann halten und insbesondere in Kurven vorsichtig sein“, erklärt die ADFC-Expertin. Auch das Bremsverhalten ist wichtig: Hektische Bremsmanöver sollten vermieden werden, ebenso wie schnelle Lenkerbewegungen.

Ein weiterer Tipp ist, den Luftdruck im Reifen etwas abzusenken, um mehr Grip auf der Fahrbahn zu bekommen. „Wer sich trotzdem unsicher fühlt, kann seinen Sattel auch etwas absenken, um mehr Kontrolle zu haben“, empfiehlt Brinkmann. Besonders bei Glatteis und Schneematsch sollte man vorsichtig sein.

Fahrradpflege und Winterausstattung

Neben dem Fahrstil ist auch die richtige Ausrüstung entscheidend. „Die richtige Kleidung macht den Unterschied“, erklärt Brinkmann. Eine Mütze, Schal, Handschuhe und dicke Schuhe sind dabei unerlässlich. Wer mit einem E-Bike unterwegs ist, muss zusätzlich auf den Akku achten. „Die Kälte kann den Akku schädigen, daher sollte dieser nicht in der Kälte gelassen werden“, so Brinkmann. Der Akku sollte bei längeren Pausen ins Warme genommen werden, um eine optimale Leistung zu gewährleisten.

Auch spezielle Winterreifen können helfen. Zwar sind sie nicht verpflichtend, aber für viele Radfahrende eine gute Option. „Spike-Reifen sind ideal für Schnee, Matsch und Eis“, erklärt Brinkmann. Diese Reifen greifen besonders gut und können auch auf Asphalt verwendet werden.

Motivation für den Winter: Mit dem Fahrrad unterwegs bleiben

„Die Verkehrswende endet nicht im September“, betont Brinkmann. Gerade im Winter könne das Fahrrad ein fantastisches Fortbewegungsmittel sein. Wer sich unsicher fühlt, kann außerdem an einem Fahrsicherheitstraining des ADFC teilnehmen, um die eigene Souveränität im Winterverkehr zu verbessern. „Es gibt keinen Grund, das Fahrrad im Winter in der Garage zu lassen. Mit der richtigen Ausrüstung und Fahrweise kann man das Radfahren auch im Winter genießen“, so Brinkmann abschließend.

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