Prozess um Mord in Bad Liebenzell: Mann soll Ehefrau aus Rache getötet haben

09. Dezember 2024 , 15:04 Uhr

Bad Liebenzell (dpa/dk) – In einem erschütternden Mordprozess geht es um das tödliche Ende einer 30-jährigen Frau aus Bad Liebenzell, die im Juni auf einem abgelegenen Parkplatz im Landkreis Calw brutal ermordet wurde. Ihr Ehemann soll sie aus einem übersteigerten Gefühl der Rache mit 22 Messerstichen getötet haben. Der 37-Jährige schweigt zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Tübingen und verweigert jegliche Aussagen zu der Tat oder zu seiner Person.

Tat aus Rache und Überheblichkeit

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Mord aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen vor. Der Ehemann, der sich von seiner Frau getrennt hatte, soll die Trennung nicht akzeptieren können und habe sich dafür rächen wollen, dass sie sich einem anderen Mann zugewandt hatte. Mit einem Vorwand lockte er seine Frau auf den abgelegenen Parkplatz bei Bad Liebenzell. Dort stach er dreimal in ihren Rücken, als sie aus dem Auto stieg, und fügte ihr dann 19 weitere Stiche in Hals und Oberkörper zu.

Nach der Tat: Auf der Flucht auf der A81

Nachdem der 37-Jährige seine Frau getötet hatte, verlud er die Leiche in sein Auto und fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf die Autobahn A81. Kurz nach der Ausfahrt Oberndorf prallte er mit dem Wagen zunächst gegen die Mittelschutzplanke und dann gegen die rechte Leitplanke. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Mann versuchte, sich selbst zu töten, um die Folgen seiner Tat zu entkommen.

Grausiger Fund: Leiche entdeckt

Ein Ersthelfer, der den Unfallort erreichte, berichtete von einer schockierenden Entdeckung. Im Fahrzeug fand er nicht nur den blutenden Fahrer, sondern auch die Leiche der Frau, die im Bodenraum hinter dem Fahrersitz kauerte. Die Polizistin, die vor Gericht aussagte, erklärte, dass die Frau eine aufgeschnittene Kehle hatte, was die Brutalität der Tat noch weiter verdeutlicht.

Ermittlungen und weiterer Prozessverlauf

Der 37-Jährige, ein rumänischer Staatsbürger, befindet sich seit der Tat in Untersuchungshaft. Der Unfallfahrer wurde zunächst medizinisch versorgt, nachdem er bewusstlos zusammenbrach. Das Verfahren geht nun in die nächste Runde: Es sind noch fünf Verhandlungstermine angesetzt, der nächste ist kurz vor Weihnachten, am 23. Dezember.

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