Polizeipräsidentin Caren Denner liebt ihre Heimat Karlsruhe

25. Oktober 2020 , 12:46 Uhr

Karlsruhe (lk) – Jeden Sonntag trifft Martin Wacker prominente Persönlichkeiten aus der Region. Diesmal war die Polizeipräsidentin des Stadt- und Landkreises Karlsruhe Caren Denner zu Gast. Die Corona-Pandemie stellt auch die Polizei vor große Herausforderungen. Die Gewalt gegen Polizeibeamte nimmt zu. Polizeipräsidentin Caren Denner hat aus ihrer Sicht erläutert, wie sie diese Veränderungen in der Gesellschaft wahrnimmt. Neben Corona ging es aber auch um den Wandel innerhalb der Polizei.

Caren Denner blieb dem „Ländle“ treu

Caren Denner wurde in Birkenfeld im Enzkreis geboren und hat nach Studium der Rechtswissenschaften in Mannheim und Freiburg ihre berufliche Laufbahn als Referentin am Regierungspräsidium Karlsruhe begonnen. Nach Zwischenstation im Innenministerium des Landes Baden-Württemberg, dem Regierungspräsidium in Stuttgart und als Polizeipräsidentin in Mannheim, kam sie 2018 zurück nach Karlsruhe, um dort den Posten der Polizeipräsidentin zu übernehmen. Sie ist Chefin von 2.800 Beschäftigten, die für die Sicherheit von rund 1,2 Millionen Menschen verantwortlich sind. Denner ist die einzige Frau, die eines der zwölf baden-württembergischen Polizeipräsidien leitet. An ihrer „Heimatstadt“ Karlsruhe liebe sie vor allem die kurzen Wege und die umliegende Natur, die von der Fächerstadt aus schnell erreichbar ist.

Frauen müssen sich durchbeißen

Caren Denner ist sich nicht sicher, ob gerade sie junge Frauen überzeugen könnte zur Polizei zu gehen. „Das tun vielleicht heutzutage die Influencerinnen – die viele Jahre jünger sind als ich“, schmunzelt die Polizeipräsidentin. Doch trotzdem möchte sie jungen Beamtinnen Mut machen. „Junge Frauen, die bei uns einsteigen möchten, sollten weitermachen und dabei bleiben. Manchmal muss man tatsächlich schwierige Situationen überwinden und sich durchsetzen. Man darf einfach nicht aufgeben und dann kann man es auch bis an die Spitze schaffen“, so Caren Denner. Das Polizeipräsidium Karlsruhe hat im Schnitt eine Frauenquote von etwas mehr als 30 Prozent – wobei die Frauen im Verwaltungssektor deutlich in der Überzahl sind. Bei den Polizeivollzugsbeamtinnen sei aber noch Verbesserungsbedarf.

Corona bringt neue Herausforderungen

Gerade jetzt – in Zeiten von Corona – kommt auf Caren Denner und ihre Beamten und Beamtinnen eine doppelt so große Belastung zu. „Wir haben die Probleme, Schwierigkeiten und Einschränkungen für die Menschen draußen. Wir Polizisten sind als Menschen davon ja genauso betroffen. Wir haben aber auch den Dienstbetrieb, den wir aufrecht erhalten müssen. Und das ist momentan nicht einfach“, so Caren Denner im Interview mit der neuen welle. Außerdem würden die Beamten derzeit auch spüren, dass es gerade junge Leute, die nicht mehr in Clubs und auf Feiern gehen können, verstärkt nach Draußen zieht. „Im Sommer waren Möglichkeiten im Freien gegeben, aber jetzt im Herbst und Winter wird uns das vor Herausforderungen stellen. Aber hier in Karlsruhe halten sich die jungen Leute größtenteils an die Vorgaben“, so Denner weiter. Trotzdem müssten immer mal wieder Präventions-Kontrollen durchgeführt werden.

Polizei wird immer häufiger „angefeindet“

Immer wieder ist in den Medien vom respektlosen Umgang mit Polizisten, aber auch Feuerwehrleuten, Notärzten oder Pflegepersonal zu hören und zu lesen. Auch Caren Denner spürt einen deutlichen Abwärtstrend: „Ich bin in einer Zeit groß geworden, da war Respekt vor der Polizei auf jeden Fall noch ein Thema. Und ich spüre schon, dass das deutlich abgenommen hat. Gerade junge Erwachsene treten heute ganz anders auf und sind oft sehr viel aggressiver im Verhalten. Aber ich möchte betonen, dass dieses Verhalten nicht nur gegen Polizeibeamte geht – sondern auch gegen Rettungskräfte, Feuerwehr, Malteserhilfsdienst und andere Obrigkeiten“, beklagt Denner. Große Probleme bildeten vor allem im Straßenverkehr die Bildung der Rettungsgasse, sowie die Gaffer- und Handyvideo-Mentalität.

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