Stuttgart (dpa/nr) – Jedes Jahr zu Karfreitag verabreden sich sogenannten Poser um ihre getunten Autos zu präsentieren und sich illegale Rennen zu liefern. Die Polizei will ihnen einen Strich durch die Rechnung machen.
In der Poserszene ist der Karfreitag unter dem Pseudonym „Car-Friday“ bekannt. In den Jahren 2022 bis 2024 kontrollierten am Karfreitag mehr als 360 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten in Baden-Württemberg rund 1.300 Fahrzeuge und stellten mehr als 350 Verstöße fest.
Doch auch abseits des Karfreitags geht die Polizei gegen Posing und illegales Tuning vor, wie das Innenministerium mitteilte. Bei Schwerpunktkontrollen wurden 2024 insgesamt mehr als 15.000 Fahrzeuge kontrolliert. Dabei wurden 6.629 Verstöße festgestellt und 1.246 Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen. „Wir haben weiter ein scharfes Auge auf diese Szene, bei der Motor- und Hirnleistung in einem erschreckenden Missverhältnis stehen“, sagt Strobl.
Die Mannheimer Verkehrspolizeiinspektion führt mit einem Schwerpunkt in den innerstädtischen Bereichen Mannheim und Heidelberg wie in den vergangenen Jahre starke Kontrollen durch. „Auch unsere Spezialisten der Ermittlungsgruppe Poser werden hier im Einsatz sein“, sagte ein Mannheimer Polizeisprecher. „Gerade im Stadtbereich Mannheim hat sich in den letzten Jahren eine starke Poserszene gebildet. Auf diese sind wir vorbereitet und werden mit entsprechenden Maßnahmen darauf reagieren.“
Die Polizei in Stuttgart schaut in der Nähe des Fernsehturms – auf der Waldau – auf ihre Szene. „Man will mit den Leuten ins Gespräch kommen und aufklären“, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Stadt Singen am Bodensee zeigt der Autotuning-Szene die Rote Karte. An den Ostertagen seien Treffen im gesamten Stadtgebiet verboten, heißt es in einer Allgemeinverfügung. „Dies gilt sowohl für öffentliche als auch für private Flächen in der Zeit zwischen Gründonnerstag, 17. April, 0.00 Uhr und Ostermontag, 21. April, 24.00 Uhr. Als Treffen gilt jede Ansammlung von mehr als fünf Fahrzeugen dieser Art auf öffentlichen und privaten Flächen.“