Pilzberatung am Naturkundemuseum Karlsruhe

20. Oktober 2025 , 06:00 Uhr

Karlsruhe (pm/tk) – Jetzt im (Fast-)Herbst sprießen sie wieder in den Wäldern: Pilze! Delikatessen wie Pfifferlinge oder Steinpilze – aber natürlich auch giftige Exemplare. Damit Pilzsammler keine bösen Überraschungen erleben, bietet das Naturkundemuseum Karlsruhe wieder Pilzberatungen an.

Pilzberatung in Karlsruhe

Wie jedes Jahr in der Pilzsaison bietet das Naturkundemuseum Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der AG Pilze des Naturwissenschaftlichen Vereins Karlsruhe e. V. (PiNK) eine wöchentliche Pilzberatung an. Die Pilzfachleute bestimmen gesammelte Pilze, informieren über deren Speisewert und ihre Giftigkeit, ihre Bestimmungsmerkmale, Häufigkeit und vieles mehr. Immer montags von 17 bis 19 Uhr am Seiteneingang des Pavillons im Nymphengarten hinter dem Naturkundemuseum. Die Beratung ist kostenlos!

Ausserdem gibt es überall in der Region Pilz-Sachvertsändige, die bereit sind, sich eure gesammelten Pilze anzuschauen oder Euch zu beraten. Diese Sachverständigen findet Ihr über die Webseite der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (www.dgfm-ev.de)

Steinpilz, Pfifferling, Hexenröhrling

Die Bedingungen etwa für Sommersteinpilze, Pfifferlinge und Hexenröhrlinge seien in diesen Tagen sehr gut, sagt die Pilzsachverständige Nadja Frotscher von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie. Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit für den Fund von Steinpilzen und Pfifferlingen unter Bäumen und auf sauren Böden – also beispielsweise dort, wo Heidelbeeren oder Sauerklee wachsen, wie Frotscher erklärte.

Vorsicht vor Giftpilzen

Die guten Wachstumsbedingungen für Speisepilze treiben auch giftige Pilze aus dem Boden. Besonders achtgeben sollten Pilzsammler vor dem Grünen Knollenblätterpilz und dem Pantherpilz. Beide seien bei Verzehr potenziell tödlich. Vor allem unerfahrenen Pilzsuchern rät die Pilzfachfrau, bekannte von unbekannten Sorten in unterschiedlichen Körben getrennt zu sammeln. Zudem sei es sinnvoll, die Pilze aus dem Boden herauszudrehen, statt sie abzuschneiden. Denn viele Pilze ließen sich nur bestimmen, wenn der gesamte Stiel intakt sei.

Pilze immer garen

Gesammelte Pilze sollten vor dem Essen in jedem Fall für 15 Minuten bei mindestens 60 Grad erhitzt werden, rät Frotscher. Denn es gebe viele Speisepilze, die erst durch das Kochen genießbar werden. Dazu zählten der Parasol (Gemeiner Riesenschirmling) sowie der Austernseitling.

Dem Naturschutzbund zufolge gibt es in Baden-Württemberg rund 3000 unterschiedliche Großpilze, etwa 150 davon sind Speisepilze und ungefähr 150 sind giftig. Zehn dieser Arten sind sogar tödlich giftig. Den Angaben nach sind 90 Prozent der tödlichen Pilzvergiftungen auf den Grünen Knollenblätterpilz und dessen weißhütige Variante zurückzuführen. Sie würden immer wieder mit Champignons verwechselt.

 

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