Pforzheims Oberbürgermeister Boch fordert erneut harten Lock-Down

08. Dezember 2020 , 17:00 Uhr

Pforzheim (pm/msch) – Die Goldstadt hatte zuletzt mit besonders hohen Corona-Fallzahlen zu kämpfen. Oberbürgermeister Peter Boch unterstützt harte Maßnahmen und hat Vorschläge für einen Maßnahmenkatalog an den Baden-Württembergischen Städtetag geschickt.

Härtere Maßnahmen spätestens nach Weihnachten

Drei Tage nachdem die Stadt Pforzheim eine Allgemeinverfügung mit verschärfenden Maßnahmen auf den Weg gebracht hat, betont Oberbürgermeister Peter Boch, dass die Maßnahmen „erforderlich und sinnvoll“ gewesen seien. „Ob sie jedoch letztendlich ausreichen, um die Infektionszahlen nachhaltig unter den Zielwert von 50 bei der 7-Tage-Inzidenz senken können, erscheint mir zumindest fraglich“, so der Rathauschef. Er fordert daher eine harte Bremse spätestens nach den Weihnachtstagen. Trotz der Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft sehe er darin das einzig wirklich effektive Mittel. „Ehrlicherweise müsste dieser harte Lockdown landesweit so schnell wie möglich kommen, aber spätestens nach den Weihnachtsfeiertagen“, fordert er. Insbesondere der medizinische Bereich bereite ihm Sorge. „Wir müssen weiterhin die Leistungsfähigkeit unserer Kliniken gewährleisten können“, stellt das Stadtoberhaupt klar. Mittlerweile mehren sich auch bundes- und landesweit die Stimmen, die einen erneuten harten Lockdown fordern.

Vorschläge für einen Maßnahmenkatalog

In einem Papier, das der Rathauschef an den Baden-Württembergischen Städtetag versandt hat, fordert er härtere Maßnahmen. Unter anderem verlangt Boch die Einführung von sogenannten „Besuchskorridoren“ für Heime und Krankenhäuser. Besuche sollten nur noch zu festgelegten Zeitfenstern stattfinden dürfen. Das solle es den Heimen erleichtern, personell die Testerfordernisse der Besucher zu erfüllen und das Besuchsaufkommen insgesamt zu reduzieren. Auch die Anzahl der täglichen Besucher sollte nach Meinung von Boch von zwei auf einen reduziert werden. Beschäftigte dieser Einrichtungen müssten verpflichtend regelmäßig getestet werden. Außerdem sollen Versammlungen weiter eingeschränkt werden und verschärfte Regeln auch für Gottesdienste gelten. Auch an Schulen sieht das Stadtoberhaupt Nachbesserungsbedarf. Über Wechselunterricht ab Klasse 8 solle der Unterricht entzerrt werden.

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