Pforzheim (pm/dk) – Am Montag hat die CDU mitgeteilt welche Minister sie in der künftigen schwarz-roten Regierung stellen wird. Es lohnt sich aber auch ein Blick auf die untergeordneten Staatminister – hier findet sich nämlich ein Name aus der Region.
Dass das Auswärtige Amt künftig unter Führung der CDU sein wird ist schon länger bekannt. Wie die CDU am Vormittag mitteilte soll es vom 62-Jährigen Johann Wadephul geführt werden. Spannend ist aber der Blick auf seine Staatsminister – laut der Bild-Zeitung soll der Pforzheimer Gunther Krichbaum einen solchen Posten erhalten. Ein Staatsminister unterstützt den Bundesminister. Er vertritt ihn oft bei Terminen und hilft, Entscheidungen umzusetzen.
Tatsächlich soll der Pforzheimer Direktkandidat Gunter Krichbaum als Staatsminister im Außenministerium arbeiten. Er sei «ein echter Herzenseuropäer», so Hagel. Er habe jahrelange Erfahrung als Europa-Ausschussvorsitzender im Deutschen Bundestag. «Gerade jetzt, wo international die Signale immer mehr auf Abschottung stehen, kommt es mehr denn je auf ein starkes, einiges Europa an. Dass ein Christdemokrat aus Baden-Württemberg diese wichtige Aufgabe antritt, ist goldrichtig.»
Um seine Person wurde vor der Wahl noch viel gesprochen – schließlich war nicht klar ob er tatsächlich in den Bundestag kommt. Durch das neue Wahlrecht gab es auch in Baden-Württemberg einige Wahlkreise, in denen ein Kandidat zwar das Direktmandat gewonnen hat, jedoch trotzdem nicht in das Parlament einziehen konnte. Auch Pforzheim hätte von dieser Regel getroffen werden können – wurde aber letztlich verschont.
Frei, 51 Jahre alt, Wahlkreis Schwarzwald-Baar, war bislang Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Bundestag. 2002 bis 2004 war er Regierungsrat im Staatsministerium Baden-Württemberg, von 2004 bis 2013 Oberbürgermeister von Donaueschingen. Damit habe man «den Chef-Ingenieur im Maschinenraum der neuen Bundesregierung», sagte Hagel.
Und Nina Warken, Wahlkreis Odenwald-Tauber, erst seit 2023 Landesgeneralsekretärin, gilt als Überraschung in der Kabinettsriege. Jahrzehntelange Erfahrungen im Gesundheitswesen wie der scheidende Minister Karl Lauterbach (SPD) hat die Juristin nicht gesammelt. Sie sei aber eine «blitzgescheite Generalistin», sagte Hagel. «In Windeseile kann sie sich in neue Materien eindenken – weil sie dabei Interesse an Themen und Menschen hat.» Warken gilt als Vertraute von Hagel, der bei der Landtagswahl in einem Jahr Ministerpräsident und Nachfolger von Winfried Kretschmann (Grüne) werden möchte.
Inwieweit die 45-Jährige allerdings ihren Posten als Landesgeneralsekretärin behalten kann, ist unklar. Eigentlich gilt ein Generalsekretär oder eine Generalsekretärin als oberste Wahlkampfmanagerin. Dass Warken den Landtagswahlkampf organisiert und gleichzeitig Bundesgesundheitsministerin ist, ist nur schwer vorstellbar.