Pforzheim (pm/dk) – Die Vision einer eigenen Landesuniversität für Pforzheim nimmt Gestalt an. Auf Einladung von Oberbürgermeister Peter Boch trafen sich am Donnerstag führende Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft im Rathaus, um das weitere Vorgehen einer möglichen Bewerbung der Stadt zu besprechen. Ziel ist es, den Prozess mit einer breiten gesellschaftlichen Unterstützung zu begleiten.
An der Runde nahmen unter anderem die Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans-Ulrich Rülke (FDP) und Andreas Renner (CDU), Hochschulrektor Prof. Dr. Ulrich Jautz, IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub sowie Philip Paschen, Mitglied der Geschäftsführung der Witzenmann GmbH, teil.
Boch machte deutlich: „Sollte Baden-Württemberg eine zehnte Landesuniversität gründen, dann gehört diese nach Pforzheim. Das sollten wir offensiv und mit einer Stimme kommunizieren.“
Der Oberbürgermeister kündigte an, einen offenen Unterstützerkreis ins Leben zu rufen, in dem sich Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Institutionen engagieren können. „Wir wollen gemeinsam daran arbeiten, diese Chance für Pforzheim zu nutzen“, so Boch.
FDP-Fraktionschef Dr. Hans-Ulrich Rülke betonte, dass nun der richtige Zeitpunkt für entschlossenes Handeln sei: „Wir dürfen nicht abwarten, bis andere Städte uns zuvorkommen. Jetzt ist der Moment, unseren Hut in den Ring zu werfen – mit klarer Haltung und starken Argumenten.“
Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Andreas Renner sieht Pforzheim bestens vorbereitet: „Die Hochschule Pforzheim ist eine hervorragende Bildungseinrichtung, besonders stark in Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz.“
Für Hochschulrektor Prof. Dr. Jautz bietet die Idee große Chancen: Eine Landesuniversität könne wichtige Synergien schaffen und die Region wissenschaftlich stärken.
IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub unterstrich, dass die regionale Wirtschaft die Idee geschlossen unterstützt. „Unsere Mitgliedsunternehmen stehen parat, um eine Bewerbung Pforzheims zu unterstützen.“ Auch Philip Paschen (Witzenmann GmbH) begrüßte die Initiative: „Eine Universität würde das Image der Stadt stärken und bei der Fachkräftegewinnung enorm helfen.“
Die Teilnehmer einigten sich darauf, den Vorschlag des Oberbürgermeisters zum Aufbau eines Unterstützerkreises zeitnah umzusetzen. Zudem will Boch im kommenden Jahr eine Gemeinderatsvorlage einbringen, um eine breite politische Mehrheit für die Bewerbung zu sichern.
„Mein Ziel ist es, eine klare Zustimmung des Gemeinderats für Pforzheim als möglichen Landesuniversitätsstandort zu erreichen“, so Boch abschließend.