PFC-Skandal: Pflanzen nicht mit Grundwasser gießen

27. April 2021 , 13:24 Uhr

Rastatt (pm/lk) – Das sonnige Wetter lädt momentan dazu ein, mit der Gartenarbeit richtig loszulegen. Doch Vorsicht. Wer in der Rastatter Münchfeldsiedlung, in Niederbühl, Förch, Rauental und Wintersdorf wohnt, sollte das Grundwasser im Garten nicht benutzen – etwa für das Gießen von Blumen oder auch zum Befüllen von Pools und Planschbecken. Der Grund ist die andauernde Belastung des Bodens im Raum Mittelbaden mit per- und polyfluorierten Chemikalien.

PFC kann sich in Pflanzen und Boden anreichern

Durch die Bewässerung mit PFC-haltigem Grundwasser können sich die Substanzen in der Pflanze und im Boden anreichern. Da PFC im Verdacht stehen gesundheitsgefährdend zu sein, sollte in PFC-belasteten Gebieten auf die Nutzung von Grundwasser verzichtet und stattdessen Trink- oder Regenwasser genutzt werden, empfiehlt die Stadtverwaltung. Durch den Verzicht von Brunnenwasser soll die weitere Ausbreitung von PFC verhindert und eingedämmt werden. Die Stadt Rastatt führt aus diesem Grund auch bei Vereinen mit Außenflächen regelmäßige Brunnenwasserproben durch. Ist das Brunnenwasser belastet, wird gemeinsam nach anderweitigen Beregnungsmöglichkeiten gesucht.

Brunnenbesitzer können Grundwasser untersuchen lassen

Außerdem unterstützt die Stadt Besitzer von Gartenbrunnen bei der Untersuchung ihres Grundwassers. Dabei werden Proben des Grundwassers entnommen, an ein Labor weitergeleitet und die Ergebnisse schließlich an die Brunnenbesitzer wieder übermittelt. Die Kosten für die Analyse müssen vom Brunnenbesitzer selbst getragen werden. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass sich die Konzentration von PFC im Grundwasser über die Jahre verändert. Die Ergebnisse aus den Untersuchungen haben deshalb nur eine zeitlich begrenzte Aussagekraft. Unterstützung und weitere Informationen gibt es beim städtischen Kundenbereich Wasserwirtschaft unter wasserwirtschaft@rastatt.de sowie bei der PFC-Geschäftsstelle des Landratsamtes Rastatt unter PFC@landkreis-rastatt.de.

Verbreitung zieht laut Modellrechnungen nach Nordwesten

Zur Prognose von Schadstofffahnen, also die Verbreitung mit der Fließrichtung des Grundwassers, wurde durch die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg ein Grundwassermodell entwickelt, das online einsehbar ist. Das Modell wird in regelmäßigen Abständen um neue Boden- und Wasseruntersuchungen sowie Erkenntnisse aus der Forschung aktualisiert. Nach der Prognose ist zu erkennen, dass die PFC-Grundwasserfahne in den nächsten Jahren in nordwestliche Richtung zieht. Die Belastungen im Boden können, je nach Durchlässigkeit und Bodenstruktur, aber danach weiterhin auch in Rastatt gegeben sein.

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