Das Internet ist toll und die meisten von uns möchten es nicht mehr missen. Doch was jedermann klasse findet, wird auch von Betrügern, Dieben und Hackern geschätzt. Mit den Möglichkeiten steigen auch die Optionen für Betrüger, was die Wichtigkeit der eigenen Sicherheit wiederum erhöht. Aber welche Maßnahmen kann jeder für sich ergreifen? Immerhin sind die meisten PC-Nutzer zumindest in gewissen Bereichen absolute Laien, Maßnahmen müssen also allgemein verständlich sein. Aber was ist möglich?
Tipp 1: Betriebssystem
Heute sind sämtliche internetfähigen Geräte darauf ausgelegt, vom Laien bedient und genutzt zu werden. Das bedeutet auch, dass die Herausgeber schon von sich aus auf Aktualisierungen achten. Immerhin sind deren Kunden zu fast 80 Prozent nicht eingehend bewandert, wenn es um die spezielle Technik geht. Leider gehen viele Menschen hin und schalten automatische Updates aus. Das ist gravierend, denn:
- Sicherheitslücken – so nervig, wie ein Windows- oder Androidupdate auch sein kann, es hat seinen Sinn. Es schließt nicht selten Sicherheitslücken, durch die Angreifer gelangen könnten.
- Vorausschauend – ein altes System ist immer leichter zu hacken oder anzugreifen, als ein neues. Wer also schon ein allgemein älteres Betriebssystem nutzt, der ist gut beraten, alle möglichen Updates mitzunehmen.
- Austausch – wird das eigene Betriebssystem nicht mehr unterstützt, ist ein Neukauf eines neuen Geräts angeraten. Das alte System kann, wenn das Gerät noch funktioniert, durchaus als Backup-Variante genutzt werden. Ein alter PC mit funktionierender Hardware kann, wenn er nicht mehr ans Netz kommt, noch der Datensicherung dienen.
Es ist immer schlecht, automatische Updates auszuschalten. Das gilt übrigens nicht nur für Geräte, sondern auch für Programme. Auch diese schließen Fehler- und Sicherheitslücken via Update.
Tipp 2: Viren- und Internetschutz
Sicherlich streiten sich in diesem Punkt die Experten, doch sicher ist: Die boardeigene Sicherheitsmechanismen müssen immer angeschaltet sein. Eine Firewall und ein Schutz vor Viren und Trojanern ist das Mindeste. Externe Schutzprogramme bieten indes weitere Funktionen:
- Back-up – die Sicherung von Daten ist unheimlich wichtig, immerhin kann ein Gerät auch mal in sprichwörtlichem Rauch aufgehen. Viele Virenschutzprogramme bieten für ihre Nutzer zusätzliche Back-up-Speicher, die die wichtigsten, beziehungsweise die ausgewählten, Daten sicher aufbewahren.
- VPN – etliche Schutzprogramme integrieren längst ein VPN, welches einen erhöhten Schutz gewährt. Da die Schutzprogramme oft mit mehreren Lizenzen zum Kunden kommen und somit auch auf Smartphones oder Tablets genutzt werden können, erweitert sich der VPN-Schutz natürlich auf diese Geräte.
Doch auch bei Schutzprogrammen kommt es auf die Aktualität an. Ist ein Gerät länger als einen Tag vom Netz, so sollte immer manuell das Update gestartet werden.
Tipp 3: VPN
Ein virtuelles privates Netzwerk dient der eigenen Datensicherheit und schützt vor dem Abgreifen wichtiger Daten. Für den Privatgebrauch gibt es mehrere Lösungen:
- Routerbasiert – das ist eine reine Lösung für den Heimbereich. Der Router wird von dem VPN geschützt und bietet nur VPN-geschützte Verbindungen. Allerdings bietet diese Lösung keinerlei Schutz für Geräte, die die Erreichbarkeit des Routers verlassen. Ein Smartphone ist somit ungeschützt, wenn es das heimische WLAN verlässt.
- Programmbasiert – Virenschutzprogramme und auch VPN-Programme, die fest auf einem Gerät installiert werden, gehören dazu. Meist kommen diese Programme mit mehreren Lizenzen zum Kunden, die geräteübergreifend sind. Somit können zum Laptop auch das Tablet und das Smartphone geschützt werden.
- Webbasiert – eine Installation ist hierbei nicht nötig, denn der Kunde registriert sich beim Anbieter und meldet sich beim Start des Surfens beim VPN an. Diese Lösung ist ideal für unterwegs, doch birgt sie auch Gefahren: Das VPN muss meist spätestens nach 24 Stunden neu aktiviert werden. Eine Hilfe ist, die Startseite des mobilen Browsers gleich mit dem VPN zu belegen, denn so ist es schwieriger möglich, die Anmeldung zu vergessen.
Tipp 4: Passwörter
Sicherlich sind Passwörter ein Laster. Dennoch sind sie unheimlich wichtig, denn:
- Zugangsdaten – es handelt sich meist nicht nur um reine Zugangsdaten. Hackt ein Betrüger den Zugang zu einem einzigen Account, so findet er Adresse, Telefonnummer, Bankdaten und vieles mehr.
- Identitätsklau – auch er findet oft über gestohlene Passwörter und Zugangsdaten statt. Wer immer über die Bankdaten eines Menschen Bescheid weiß, der kann sich mühelos sämtliche Güter der Wahl an eine alternative Adresse schicken lassen – und vieles mehr.
Das Problem ist, dass viele Menschen ein Passwort für etliche Angelegenheiten nutzen. Findige Betrüger müssen nun nur noch anhand der Interessen, die oft bei Facebook direkt einsehbar sind, gehen und haben die Daten zu zig Shops in der Hand. Daher sollten immer sichere Passwörter genutzt werden, die aus Groß- und Kleinbuchstaben (durcheinander), Zahlen und Sonderzeichen bestehen. Passwortgeneratoren helfen bei der Generierung, Passwort-Manager hingegen beim Merken der unmerkbaren Codes.
Sollte ein Gerät von mehreren Personen benutzt werden, gilt: Niemals die Passwörter im Browser speichern.
Tipp 5: Achtsamkeit
Ein Großteil der Angriffe ist möglich, weil doch aus Unachtsamkeit ein falscher Link angeklickt wird. Die heutigen Phishingversuche sind so genial, dass sie nur schwer erkannt werden können. Daher gilt:
- Keine Mails – Banken, Versicherungen und andere wichtige Behörden (Ämter, Polizei) verschicken niemals E-Mails, es sei denn, es bestand schon vorab eindeutiger Mailkontakt. Und auch dann gilt: Bevor Zugangsdaten über Links eingegeben werden, wir die Seite händisch aufgesucht.
- Links – auf Links in Mails sollte generell nicht geklickt werden. Besser ist es, die Adresse händisch aufzurufen. So lässt sich sicher vermeiden, einer gefälschten Seite in die Hände zu fallen.
Übrigens sollten alle Phishingmails der Polizei gemeldet werden. Es gibt längst in jedem Bundesland speziell eingerichtete Stellen. Auch die Verbraucherzentrale kümmert sich darum.
Fazit – sich sicher aufstellen
Jeder kann sich zumindest rudimentär sicher für die Internetnutzung aufstellen. Natürlich gibt es findige Betrüger, die auch die besten Sicherheitsmechanismen durchbrechen, doch treffen diese selten den normalen Verbraucher. Wer ein aktuelles Betriebssystem nutzt, eine Schutzsoftware verwendet, ein VPN nutzt, auf seine Passwörter achtet und zugleich noch achtsam durchs Netz und das Postfach wandert, der ist relativ sicher unterwegs.