Baden-Württemberg (dpa/dk) – Die Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Papst Leo XIV. hat auch in Baden-Württemberg vielfältige Reaktionen ausgelöst. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) äußerte sich noch am Freitagvormittag zur Entscheidung des Konklaves.
„Wir brauchen weiterhin eine Kirche, die mutig ihre Stimme erhebt, beherzt nötige Reformen angeht und in Zeitgenossenschaft auf die aktuellen Herausforderungen eingeht“, so Kretschmann. Dem neuen Papst wünsche er alles Gute für sein Amt. In der Wahl des Namens Leo XIV. sieht der Regierungschef ein Zeichen: „Offenbar knüpft er an Leo XIII. an, der die katholische Soziallehre geprägt hat. In der Sorge um die Armen und Ausgegrenzten könnte es also eine Kontinuität zum verstorbenen Vorgänger geben.“
Auch die katholische Kirche im Land reagierte auf die historische Wahl des ersten Papstes aus den USA. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sieht in Leo XIV. jemanden, der den eingeschlagenen Kurs von Papst Franziskus weiterführen kann: „Eine große Aufgabe liegt darin, den von Franziskus begonnenen Weg, die Kirche synodaler zu gestalten, fortzusetzen.“ Der neue Papst werde Brücken innerhalb der Kirche und in die Gesellschaft hinein bauen.
Ähnlich äußerte sich auch Klaus Krämer, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart: „Robert Francis Prevost ist ein Mann mit einem tiefen Glauben und großer weltkirchlicher und kurialer Erfahrung, der in Kontinuität mit dem Pontifikat von Papst Franziskus steht, zugleich aber seine eigenen Akzente setzen wird.“
Auch aus der evangelischen Kirche kommt Zustimmung. Die Landesbischöfin der Evangelischen Landeskirche in Baden, Heike Springhart, sprach von einem guten Signal: „Wir brauchen Brückenbauer in dieser Welt und einen Papst, der Menschen an einen Tisch bringt, die sonst nicht miteinander sprechen würden.“ Besonders bewegend sei für sie gewesen, dass Papst Leo XIV. sein Pontifikat mit dem Friedensgruß des auferstandenen Christus begonnen habe.
Papst Leo XIV., geboren 1955 in den USA, wurde am Donnerstag am zweiten Tag des Konklaves nach nur vier Wahlgängen zum Nachfolger von Papst Franziskus gewählt. Er bringt langjährige weltkirchliche Erfahrung mit und war zuletzt Präfekt des Dikasteriums für Bischöfe. Mit seiner Wahl beginnt eine neue Ära – auch für viele Gläubige im Südwesten Deutschlands.