Pforzheim (pm/dk) – Die Entscheidung rückt näher: Am Sonntag, 4. Mai 2025, wählen die Pforzheimerinnen und Pforzheimer einen neuen Oberbürgermeister. Rund 88.000 Wahlberechtigte sind aufgerufen, ihre Stimme zwischen 8 und 18 Uhr in einem der 89 Urnenwahlbezirke abzugeben. Wer lieber per Brief abstimmt, hat noch bis heute Zeit, Briefwahl zu beantragen. Zur Wahl stehen der amtierende Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) und sein Herausforderer Dimitrij Walter (FDP-Mitglied, kandidiert jedoch parteiunabhängig.
Ab 18 Uhr startet im Rathaus der offizielle Wahlabend. Während im Verbindungstrakt zum Ratssaalgebäude heiße Saitenwürste und alkoholfreie Getränke gereicht werden, serviert Wahlleiter und Erster Bürgermeister Dirk Büscher im Gemeinderatssaal die politischen Fakten: die Präsentation der Wahlergebnisse. Mit dem Endergebnis wird gegen 19.30 Uhr gerechnet. Wer nicht vor Ort sein kann, findet alle Zahlen auch online auf www.pforzheim.de.
Achtung: Einige Wahlbezirke haben neue Wahllokale. So befindet sich das Wahllokal des Wahlbezirks 201 nun im Stadtlabor/Rathauspavillon. Die Bezirke 303 und 304 wählen in der Osterfeldschule im Erweiterungsbau (Container). Ein Blick auf die Wahlbenachrichtigung verrät den richtigen Ort.
Zur Wahl stehen der amtierende Oberbürgermeister Peter Boch (CDU) und sein Herausforderer Dimitrij Walter (FDP-Mitglied, kandidiert jedoch parteiunabhängig). Beide haben klare Vorstellungen, wie sie die Goldstadt weiterentwickeln möchten – und könnten dabei kaum unterschiedlicher an die Aufgabe heran gehen.
Peter Boch, seit 2017 im Amt, blickt auf eine bewegte Amtszeit zurück. In Erinnerung ist ihm der Wahlsieg vor acht Jahren geblieben: „Ich habe da erst realisiert, ich habe es im ersten Wahlgang gepackt. Es war unglaublich bewegend.“ Seine Herangehensweise beschreibt er als bürgernah: „Mit den Leuten zu sprechen, das ist einfach essentiell.“
Boch betont Erfolge wie den Schuldenabbau, die Sanierung der Bäderlandschaft, den Ausbau von Kita-Plätzen und die Einführung des kommunalen Ordnungsdienstes. Auch bei der Digitalisierung habe Pforzheim Fortschritte gemacht – inzwischen gibt es ein eigenes Amt für Digitalisierung. Projekte wie das neue Wartbergbad will er in einer zweiten Amtszeit konsequent zu Ende führen. Ziel sei es, Pforzheim als moderne, lebenswerte und sichere Stadt weiterzuentwickeln: „Ich bin mit voller Leidenschaft Oberbürgermeister unserer Stadt Pforzheim und würde dies gern auch bleiben.“
Dimitrij Walter ist zum zweiten Mal Kandidat bei einer OB-Wahl in Pforzheim. 2017 erhielt er knapp fünf Prozent der Stimmen – diesmal will er mehr: „Ich hoffe, ich werde natürlich gewinnen. Aber es muss realistisch sein, dafür müssen auch viele Bürger mit Migrationshintergrund wählen gehen.“
Walter möchte vor allem die Lebensrealität von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte stärker in den Fokus rücken. Er setzt sich für bezahlbaren Wohnraum, ein neues Schwimmbad auf dem Areal des ehemaligen Emma-Jäger-Bads und eine verbesserte ärztliche Versorgung ein. Ein Highlight seiner Pläne ist der Bau einer Hängebrücke über das Würmtal – finanziert durch einen Investor. „So amortisiert sich diese Brücke selbst innerhalb von zwei Jahren und sie zieht natürlich auch Tourismus nach Pforzheim.“
Auch bei der Verwaltung fordert Walter grundlegende Änderungen. Die Digitalisierung, wie sie derzeit laufe, funktioniere aus seiner Sicht nicht. Termine sollen vereinfacht, Abläufe bürgerfreundlicher werden. „Ganz wichtig, wir müssen diese Termine abschaffen. Direkter Kontakt, es geht schneller, einem wird auch geholfen.“
Beide Kandidaten haben das Ziel, Pforzheim lebenswerter zu machen. Boch setzt dabei auf bewährte Strukturen, Walter auf neue Impulse. Wer das Rennen macht, entscheiden die Bürgerinnen und Bürger am 4. Mai an den Wahlurnen.