Noch bis November: Rollendes Schwimmbad ersetzt Hallenbad in Rheinmünster

05. November 2025 , 04:44 Uhr

Rheinmünster (pm/dk) – Seit Mitte September steht das SchwimmMobil „Wundine on Wheels 3“ (WoW 3) in Rheinmünster und bringt Kindern im Alter von 4 bis 8 Jahren die ersten Schwimmerfahrungen direkt vor die Haustür. Bis Ende November werden rund 100 Kinder im rollenden Lehrschwimmbecken unterrichtet.

Ersatz für das geschlossene Hallenbad

Im Frühjahr musste Rheinmünster sein fast 50 Jahre altes Hallenbad schließen. „Unser Hallenbad war knapp 50 Jahre alt, war sehr sanierungsbedürftig. Wir hätten 18 Millionen Euro investieren müssen und die Finanzlage der Gemeinde lässt es nicht zu, so dass wir schweren Herzens dann auch schließen mussten“, erklärt Bürgermeister Thomas Lachnicht. Deshalb suchte die Gemeinde nach Alternativen: „Uns war immer klar, dass wir für die Allerkleinsten, für die Kinder wenigstens erste Schwimmerfahrungen ermöglichen wollen. So sind wir auf das tolle Projekt aufmerksam geworden.“

Ein mobiles Schwimmbad für die Jüngsten

Das SchwimmMobil steht auf einem bemalten LKW-Anhänger. „Innen gibt es ein kleines Schwimmbecken. 6 auf 2 Meter, 1, 10 Meter tief. Und hier können bis zu sechs Kinder gleichzeitig auch erste Schwimmerfahrungen sammeln in den Kursen, die hier angeboten werden“, beschreibt Lachnicht. Die Eltern zahlen für die Teilnahme nichts - und auch für die Gemeinde ist das Projekt günstig. „Die Gemeinde stellt den Stellplatz, stellt das Reinigungspersonal, den Hausmeister, der sich um die Technik kümmert. Wir bezahlen Strom und Wasser. Ansonsten tragen die Kosten die Josef Wund Stiftung und der Badische Sportbund.“

Positive Resonanz und Blick in die Zukunft

Nach rund einem Monat im Einsatz zieht Lachnicht eine positive Zwischenbilanz: „Ich sehe viele zufriedene Kinder, glückliche Eltern. Und ich bin sicher, dass wir uns auch wieder bewerben werden für einen Stopp von dem Schulmobil.“ Für eine erneute Stationierung rechnet der Bürgermeister mit einem Rhythmus von „alle 2–3 Jahre“.

Kommunen können sich bewerben

Wer das SchwimmMobil „Wundine on Wheels“ in die eigene Kommune holen möchte, kann sich bewerben. Projektleiterin Elena Grüner vom Badischen Sportbund Freiburg erklärt: „Wir sind nur für den Bereich Südbaden zuständig und für unseren Verbandsbereich kann man sich natürlich dann bei uns bewerben. Da muss aber die Kommune einen Nutzungsantrag ausfüllen oder ein Bewerbungsformular und hat dann die Chance, das Mobil zu bekommen.“

Wichtige Voraussetzungen seien eine geeignete Standfläche, genügend Kinder im Einzugsgebiet sowie die Bereitschaft der Kommune, Wasser- und Stromkosten zu übernehmen und Personal wie Hausmeister oder Reinigungskräfte zu stellen. „Der Rest wird ja von uns übernommen“, so Grüner. Für andere Regionen ist der Württembergische Sportbund oder die Josef Wund Stiftung selbst zuständig.

Notlösung statt Dauerlösung

Trotz aller Vorteile ist sich Lachnicht bewusst, dass das mobile Schwimmbad die dauerhafte Infrastruktur nicht ersetzen kann: „Es mildert die Folgen ab, weil wir jetzt dank der Josef Wund Stiftung und dem Badischen Sportbund in der Lage sind, wenigstens für die Allerkleinsten hier erste Erfahrungen zu ermöglichen. Aber die 25 Meter Bahn, die braucht es trotzdem, um die qualifizierten Schwimmkurse zu machen. Für das Schulschwimmen, für die DLRG. Braucht es doch auch die großen Becken hier in der Region.“

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