Niedernhall (dpa/tk) – Knapp zwei Wochen nachdem ein Zwölfjähriger von einem Auto totgefahren wurde, lädt Niedernhall zu einem öffentlichen Gedenkgottesdienst. Die Ermittlungen gegen den 18-jährigen Tatverdächtigen laufen.
Nach dem gewaltsamen Tod eines zwölfjährigen Jungen findet am Dienstag (17.00 Uhr) in Niedernhall (Hohenlohekreis) ein öffentlicher Gedenkgottesdienst statt. Die Feier soll laut evangelischer Kirchengemeinde und Stadt in der Laurentiuskirche abgehalten werden. Die Musikauswahl für den Gottesdienst habe die Familie des Kindes selbst übernommen. «Die gesamte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, um gemeinsam innezuhalten und Anteilnahme zu zeigen», hieß es.
Die Gedenkfeier sei kein Schlusspunkt, sagte Bürgermeister Achim Beck mit Blick auf eine anstehende Gerichtsverhandlung. Zu ihm als Bürgermeister kämen immer noch viele Menschen aus Niedernhall, um ihre Fassungslosigkeit zum Ausdruck zu bringen. Der tragische Unfall habe aber auch gezeigt, dass sich die Menschen solidarisierten, dass sie spendeten, dass sie gedanklich bei der Familie seien, dass die Blaulichtfamilie funktioniere.
Der Zwölfjährige war am Abend des 11. September auf dem Parkplatz eines Supermarkts von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen war es zuvor zu einem Streit mit einem 18 Jahre alten Heranwachsenden gekommen. Dieser soll den Jungen absichtlich angefahren haben. Der Tatverdächtige sitzt wegen Totschlags in Untersuchungshaft. Die Hintergründe seien weiter Gegenstand der Ermittlungen, hieß es von der Staatsanwaltschaft.